Mittwoch, 01. Januar 2025, Medien: Correctiv erhält Medienpreis

Correctiv ist das erste gemeinnützige Recherchezentrum in Deutschland. Die Rechtsform ist eine GmbH. Das offizielle Ziel der Organisation ist es, investigativen Journalismus zu fördern, Missstände aufzudecken und die demokratische Meinungsbildung zu stärken. Der Medienpreis der Sparkasse Leipzig ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Verleihung hat im Netz heftige Kritik ausgelöst. Ich präsentiere dem geneigten Leser ein paar originelle Bezeichnungen aus dem Netz, die sich selbstverständlich die Opposition ausgedacht hat:

  • Ersatz-Stasi (Alice Weidel, AfD)
  • Denunzianten-Portal (Gerrit Huy, AfD)
  • Zensurverein
  • Faktenverdreher
  • Soros-Truppe (Hatten wir uns nicht erst die Open Society Foundations, die von George Soros gegründet wurde, angeschaut? Schließt sich hier der Kreis?)
  • Meinungswächter

Die AfD schäumt vor Wut.

Grund für die Erfindung dieser Begrifflichkeiten war das „Geheimtreffen“ in Potsdam, das ich hier auch schon einmal beleuchtet habe. Damals waren aber noch nicht alle Fakten auf dem Tisch. Zunächst sah in dieser Angelegenheit die AfD schlecht aus. Später richtete sich der Zeigefinger gegen Correctiv selbst.

Natürlich schauen wir uns auch an, wie sich Correctiv mit seinen 120 Mitarbeitern finanziert. Zu den Mitarbeitern gehören auch drei, die sich um „beabee“ kümmern. Beabee ist ein CRM-Tool, mit dem solche Plattformen Vertrauen in Einnahmen verwandeln. Schauen wir näher hin, wo das Geld herkommt:

  • Spenden von Privatpersonen (Correctiv mein Geld geben? Sicher nicht.)
  • Mitgliedsbeiträge (es gibt so eine Art Co-Community)
  • Projektbezogene Fördermittel von nationalen und internationalen Organisationen (wir wissen ja schon, welche das sind)
  • Correctiv nutzte gelegentlich Crowdfunding-Kampagnen, um gezielt Mittel für einzelne größere Projekte einzuwerben.
  • Einnahmen aus Veranstaltungen und Publikationen (ich würde eher nicht hingehen)
  • Förderungen durch Stiftungen, zu den prominenten Förderern zählten/zählen:
    • Open Society Foundations (Soros, wir kennen ihn mittlerweile)
    • Brost Stiftung aus Essen (Eine Stiftung finanziert eine Journalismus-GmbH? Das stiftet in aller Regel Unheil, wie auch die Plattform scheinheilige-stifter.de vermutet)
    • Stiftung Mercator, siehe die Initiative correctiv.klima
    • Schöpflin Stiftung
  • 1,2 Millionen Euro Steuergelder, gezahlt durch die Bundesregierung
  • Eine Million Euro in den Jahren 2020-2023, gezahlt durch das Land NRW

Jetzt wissen wir, womit wir es zu tun haben, und wie unabhängig der Verein wirklich ist. Gegen die Brost-Stiftung wird correctiv ganz sicher nicht recherchieren. Correctiv kann somit nicht wirklich unabhängig sein. Aber zumindest lässt sich gegen den Beitrag rund um den Cumex-Skandal nichts sagen. Der erscheint mir neutral verfasst. Ansonsten gilt: Dessen Brot ich ess‘, dessen Lied ich sing‘.

Fazit von Hugh Green (1910 bis 1987), Rundfunkmanager bei BBC: „Nennen Sie mir ein Land, in dem Journalisten und Politiker sich vertragen und ich sage Ihnen, da ist keine Demokratie.“


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1 Kommentar zu „Mittwoch, 01. Januar 2025, Medien: Correctiv erhält Medienpreis“

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