Mittwoch, 14. Mai 2025, Politik: SPD “entsorgt” Saskia Esken.

X beschäftigt sich ausführlich mit dem personifizierten Niedergang der Sozis. Eigentlich wäre den bitterbösen Kommentaren nichts mehr hinzuzufügen. Auffällig ist allerdings die Heuchelei aus den Reihen der SPD. Die Lob-Hudelei will so gar kein Ende nehmen.

“Danke für dein Vertrauen.”

Der Bundesvorstand der SPD gibt mit diesem Satz Rätsel auf. Wer oder was hat wem oder was für welchen Umstand oder welche Umstände vertraut?

“Danke für deinen Einsatz für Familien und Bildungschancen für Kinder.”

Auf dem X-Account von Manuela Sschwesig klingt das so, als hätte sich für Esken das Thema Bildung erledigt. Dabei ist sie ja nicht weg. Sie ist nur woanders. Im Bundestag sitzt sie jetzt ein paar Reihen weiter hinten, am SPD-Katzentisch, sozusagen. Denn für gescheiterte Karrieren hat sich das deutsche Politikkartell ausreichend abgesichert und für Wahlen die Landeslisten erfunden. Das gibt allen Politikern, die mangels Klasse niemals einen eigenen Wahlkreis gewinnen würden und für die es wahrscheinlich auch nicht für einen Platz im Elternbeirat der Grundschule reichen würde, die Chance, sich trotzdem in den Bundestag hineinzumogeln. Das gibt auch Esken die Chance, ihre Positionen weiter zu vertreten. Die parteiinternen Danksagungen hören sich aber wie ein Abgesang an.

Wenn man davon ausgeht, dass ein deutscher Politiker seine eigene Partei als Passion und Deutschland als Arbeitgeber betrachtet, dann dürfte Esken in beiden Fällen innerlich gekündigt haben. Zu einem kompletten Rückzug aus der Politik reicht es freilich nicht. Die 15.000 Euro Gehalt plus weitere Privilegien als Bundestagsabgeordnete sind zu verlockend.

Die anderen Parteien im Bundestag dürften schwer enttäuscht sein, fällt Esken für die nächsten Wahlen als Wahlkampfhilfe nun aus. Jeder Talkshow-Auftritt von Esken bescherte den anderen Parteien anschließend gestärkte Umfrageergebnisse.

Bleibt die Frage, wen wir ab jetzt mit unserem Spott, unserer Häme, unserer Satire und unserem beißenden Zynismus beglücken. Wir brauchen dringend Alternativen.


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