Das sind Nachrichten über die Grünen, die man drei Wochen vor der Wahl gerne hört.
Das Welcome-Center in Kiel wurde in 12/2023 gegründet. Ziel des Unternehmens ist es, den Fachkräftemangel in der Region zu lindern. Es arbeiten mindestens neun Mitarbeiter in dieser Firma. Das Budget bis 2028 liegt bei 13 Millionen Euro. Und jetzt präsentiere ich die bisherigen Arbeitsergebnisse:
Im Jahr 2024 wurden exakt 5 (in Worten: Fünf) Fachkräfte vermittelt.
Die Investition pro vermittelter Fachkraft betrug somit 520.000 Euro. Es ist einfach nicht zu glauben, wie in Deutschland Geld verpulvert wird. Das ist ein klarer Fall für das Steuerschwarzbuch. Zur Ehrenrettung muss man sagen, dass das Welcome Center noch hier und da beraten hat. Wen?
- Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein: Als Hauptgesellschafter und strategischer Partner unterstützt das Ministerium die Ausrichtung und Projekte der WTSH.
- Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Schleswig-Holstein: Die IHKs zu Kiel, Flensburg und Lübeck.
- Handwerkskammern: Sie unterstützen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und kooperieren mit der WTSH bei verschiedenen Projekten.
- Hochschulen des Landes: Die wissenschaftlichen Einrichtungen in Schleswig-Holstein sind essenziell für den Technologietransfer und die Innovationsförderung.
Eine Behörde berät die andere. Das ist aber eben halt nichts Zählbares. Und am Ende zählt halt nur, was hinten rauskommt. Helmut Kohl, 1984.
Das Sahnehäubchen auf diesem Flop ist aber folgendes kleines Detail: Der Geschäftsführer von WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein), zu dem das Welcome Center gehört, heißt… Hinrich Habeck. Er ist der Bruder von Robert Habeck. Er verdiente in 2023 glatte 160.000 Euro. Wenn die Sache mal kein Geschmäckle hat. Wie sich doch immer wieder die grünen Kreise schließen. Wie man mit dem richtigen Namen doch immer wieder nach oben fällt?
160.000 Euro bedeuten bei einer 40-Stunden-Woche und 30 Tagen Urlaub einen Stundenlohn von 86,96€. Dazu kommen:
Zusätzliche Arbeitgeberkosten (Sozialabgaben)
Beitrag | Arbeitgeberanteil (ca.) |
---|---|
Krankenversicherung | 7,3 % (plus evtl. Zusatzbeitrag) |
Pflegeversicherung | 1,7 % – 2,2 % (je nach Bundesland & Kinderanzahl) |
Rentenversicherung | 9,3 % |
Arbeitslosenversicherung | 1,3 % |
Insolvenzgeldumlage | 0,06 % |
Dazu kommen noch Unfallversicherung und ggf. Beiträge zur Berufsgenossenschaft. Wir sind dann leicht bei 195.000 Euro. Dementsprechend sind wir bei Kosten von 106,00€. Und jetzt kommt noch der Mehrwert hinzu, den ein Geschäftsführer erbringen muss, Tag für Tag, Stunde für Stunde, ganz egal, ob er sich in seinem Firmenwagen (die Kosten hatte ich bisher nicht erwähnt) auf einer Dienstreise befindet, oder beim Kaffeetrinken in die Luft oder aus dem Fenster schaut. Und das alles muss Habecks Bruder schaffen, obwohl es kein operatives Geschäft gibt. Es wird nicht das kleinste Schräubchen produziert.
Was befähigt Hinrich Habeck, die schleswig-holsteinische Wirtschaftsförderung und den schleswig-holsteinischen Technologietransfer anzukurbeln? Man ahnt es: Ein Biologie- und ein Philosophie-Studium.
Mit seinen vorherigen Tätigkeiten bei Life Science Nord, bei zwei Biotechnologieunternehmen und einer Agentur für IP-Asset-Management fühlte er sich nicht wirklich ausgelastet. Da darf es schon einmal eine GmbH mit 13 Millionen Euro staatlicher Förderung bis 2028 sein.
IP-Asset-Management
IP-Asset-Management hat jetzt nichts mit unserem bekannten Internet Protocol zu tun. IP steht in diesem Fall. für Intellectual Property. In einer IP-Asset-Management-Firma geht es somit um den wirtschaftlich orientierten Umgang mit geistigem Eigentum durch:
- Patente: Schutz technischer Innovationen, um Exklusivrechte an Erfindungen zu sichern.
- Markenrechte: Schutz von Logos, Produktnamen und Slogans zur Markenpositionierung.
- Designschutz: Schutz der äußeren Formgebung von Produkten.
- Urheberrecht: Schutz von kreativen Werken (Software, Texte, Musik, Kunst).
- Geschäftsgeheimnisse: Know-how und vertrauliche Informationen absichern (z. B. durch NDAs) und natürlich…
- Klagen zur Rechtsdurchsetzung
Klingt interessant, dürfte aber doch irgendwie eine recht trockene Materie sein. Meine Logik ist klar: Wenn schon trockene Materie, dann aber richtig trocken. Ich empfehle: Lizenz-Management.
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