
Endlich geht was vorwärts. Der Leerstand vor allem bei großen alten Gebäuden in unserer Stadt ist augenscheinlich. Damit könnte mein heutiger Post auch schon beendet sein, wenn, ja wenn uns der ovb heute nicht mit einem faktenarmen Artikel auf der Lokalseite beglückt hätte. Es beginnt mit der fehlenden Information, wann der Bauausschuss getagt hat. Scheinbar soll wieder einmal kaschiert werden, mit welchem zeitlichen Abstand der ovb mittlerweile berichtet. Aktualität steht nicht mehr an oberster Stelle. Wer beispielsweise den ovb-Bericht zum Thema Abwasser vom 1. Februar 2025 gelesen hat, dem wird nun schon zum zweiten Mal der gleiche Fehler aufgefallen sein:

Zwei Anmerkungen dazu: Nachdem der gleiche Fehler ja schon im offiziellen Schreiben an uns alle Anfang Dezember erstmals auftrat, muss ich annehmen, dass irgendjemand hier in unserer Stadt nicht bis vier zählen kann. Und in Sachen Aktualität ist zu bemängeln, dass der ovb am 1. Februar 2025 über eine Stadtratssitzung vom 02. Dezember 2024 berichtet. Nach acht Wochen kann man das betreute Informieren dann auch sein lassen. Da hat sich auch der letzte Bürger selbst über die Dinge informiert. Zurück zum Thema, wobei die angeführten Zitate nur sinngemäß sind:
“Geschichtsträchtiges Gebäude”
Für Zugereiste wäre ein kleiner Exkurs in die Historie durchaus belebend gewesen. So aber müssen wir selbst googeln, um herauszufinden, was den Peterhof so geschichtsträchtig macht. Tatsächlich ist das Netz aber nicht wirklich ergiebig. Ich musste chatgpt bemühen, um diese tolle Ansichtskarte aus dem Jahr 1927 zu finden, die ich kaufen würde, wenn ich was zum sagen hätte. Erstes Haus am Platze, Vorzügliche Küche, Löwenbräu-Biere, Bad und Dampfheizung. Besitzer: Hans Puchta. Als Telefonnummer wird „Telefon 9“ angegeben. Der HDW27 mit Heb- und Drehmagnet hatte in die Welt der Telefonanlagen wohl noch nicht Einzug gehalten.
Zum Ende des zweiten Weltkrieges zog die „Heeresentlassungsstelle“ in das Hotel Puchta ein. Nun, jede Stadt hat ihr kleines historisches Rucksäckchen zu tragen.
Zurück zum Thema:
“Sind Bedenken hinsichtlich Denkmalschutz zu berücksichtigen?”
Interessante Frage. Als Antwort hätte ich die Info erwartet, ob das Gebäude überhaupt unter Denkmalschutz steht. Und diese Info kann ein Stadtrat haben, wenn er sich auf die Sitzung vorbereitet. Wir ahnen es aber: Die Frage nach der Berücksichtigung wird nicht berücksichtigt.
“Die Fassade werde sich auf Grund der Balkone leicht ändern.”
Ein Balkon verändert die Fassade leicht. Viele Balkone verändern die Balkone aber leichter. Wieviele Balkone werden jetzt Richtung Bahnhofstraße montiert? Man ahnt es, müssen wir nicht wissen. Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass ein Balkon, der in Richtung Bahnhofstraße zeigt, natürlich ein unfassbarer Gewinn für alle ist. Die heimelige Atmosphäre, die von der Bahnhofstraße mit seinem komplett vernachlässigbaren Verkehr ausgeht, ist sozusagen priceless. Auch der Ausblick ist nicht zu überbieten. Bahnhofsparkplatz, Gleise. Aber bei Fön sieht man aus den oberen Stockplätzen… äh, ja, was überhaupt? Die Berge sind es bei dieser Nordausrichtung nicht.
“Die hier gezeigte Lösung ist die Beste.”
Welche Lösung? Zwölf Wohnungen, 12 Carports. Mehr ‘Lösung’ wird uns nicht präsentiert. Dafür beschreibt der ovb eine halbe Seite.
„Die Anordnung der Carports wurde schlicht und einfach gehalten“
Schlicht und einfach kann alles oder nichts ein. Ein kleines Bildchen hätte geholfen, der Vorstellungskraft der geneigten Leser auf die Sprünge zu helfen. Aber was geht uns Privateigentum an.
“Es sind ausschließlich Mietwohnung.”
Singular und Plural – schwierige Sache. Einfacher und interessant wäre es gewesen, die Wohnflächen (Plural) aufzuzeigen. Denn: Je größer die Wohnflächen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass mehr Menschen dort wohnen werden. Was uns zum nächsten Thema bringt.
“Probleme mit dem Parken am Bahnhof”
So sah es Ludwig Spirkl (SPD) und ich war ganz gespannt, zu erfahren, welche Probleme er sieht, und wer in welcher Weise darauf antwortet. Man ahnt es – es gab keine Reaktionen, oder sie haben es nicht in den ovb geschafft. Wir müssen uns die Dinge selbst zusammenreimen. Wieviele von den zwölf Familien werden zwei PKW haben? Die Chance ist nicht so niedrig. Der Einwurf von Ludwig Spirkl ist durchaus gerechtfertigt. Es ist mathematisch sicher, dass sich die Parkplatzsituation auf dem Bahnhofsparkplatz verschlechtert. Die Idee, im Carport die Fahrräder unterzubringen und die eigenen Autos dann eher auf dem Bahnhofsparkplatz abzustellen, ist so abwegig nicht.
Gar nicht betrachtet wurde die Bahnhofstraße als Gefährdungspotenzial für zwölf Familien. Ich habe es immer gewusst. Wir brauchen Tempo 30 auf der Bahnhofstraße.
„Ich kann bestätigen, dass es gut ausschaut.“
Ich hatte nie einen Zweifel.
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Der Artikel erschien bereits am 23.01.25 online: http://www.ovb-online.de/-93528551.html
Daher die zeitlichen Spannen … Das finde ich allerdings sehr ungeschickt von der Redaktion. Aber man hatte wohl Engpässe und suchte Lückenfüller, egal ob Print oder Online!
höchstinteressante Mailadresse