Samstag, 21. Dezember 2024, Magdeburg: Teil 2

Das soll das Profil des gestrigen Täter sein. Mich wundert, dass ein Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, nicht einen einzigen Post in deutscher Sprache verfasst. Mit Aussagen wie „Ich bin der aggressivste Kritiker des Islams in der Geschichte“ schaffte es der Saudi im Juni 2019 in die FAZ. Er lieferte ein starkes Interview im allerbesten Deutsch ab – falls die FAZ hier nicht nachgeholfen hat. Der Saudi gab/gibt sich als astreiner Kritiker des saudi-arabischen Systemes und ist somit kein unbeschriebenes Blatt. Er betrieb eine Homepage, die ich aber nicht mehr finden kann. Auf seinem X-Account hat er 48.100 Follower. Mehr wird es jetzt allerdings nicht mehr werden.

Geistig Verwirrter hat auf X 48.100 Follower

Saudi-Arabien warnte die deutschen Sicherheitsbehörden angeblich dreimal vor Al-Abdulmohsen und hatte wohl auch die Auslieferung beantragt. Deutschland muss ja nicht gleich ausliefern, aber genauer anschauen hätte man ihn sich müssen. Was passierte? Angeblich hat man gegenüber Saudi-Arabien nicht reagiert. Die Polizei versuchte es mit einer zaghaften Gefährderansprache, nur war der Mann leider nicht anzutreffen. Zu einem zweiten Versuch kam es nicht. Dabei hätte eine erfolgreiche Gefährderansprache genau was verhindert? Richtig. Nichts.

Auch meldeten mehrere Nutzer von X frühere Posts an die Polizei. Nichts geschah. Wo war denn die Firma „So Done“, die damit wirbt, im Netz strafrechtlich relevante Posts aufzuspüren und zu verfolgen? Wo war „Correctiv“ als Faktenfinder und Fakeaufdecker? Nicht präsent.

Der Mann gibt ganz Deutschland Rätsel auf. Er beschimpft Deutschland und die Deutschen, weil ‚wir‘ nicht islamkritisch genug sind. Er drohte mit extremen Maßnahmen. Wenn er aber so islam-kritisch ist, ist es völlig unlogisch, dass er sich bei seinem Attentat islamistischer Terrormethoden bedient und einen Weihnachtsmarkt attackiert? Scheinbar hat er es nicht verkraftet, dass ausgerechnete Saudi-Arabien die WM 2034 ausrichten darf. Schauen wir uns die Entwicklung in Saudi-Arabien bezüglich Frauenrechte an:

Positive Entwicklungen:

  1. Lockerung der Kleiderordnung: Frauen dürfen mittlerweile in vielen öffentlichen Bereichen auf das Tragen der traditionellen Abaya verzichten, solange ihre Kleidung „angemessen“ ist.
  2. Führerscheinregelung: Seit 2018 dürfen Frauen in Saudi-Arabien Auto fahren, ein Schritt, der ihre Mobilität und Unabhängigkeit deutlich verbessert hat.
  3. Arbeitsmarktchancen: Frauen können heute in vielen Sektoren arbeiten, die ihnen früher verschlossen waren, etwa im Einzelhandel, in der Hotellerie und sogar in der Verteidigungsindustrie.
  4. Reise- und Bewegungsfreiheit: Frauen benötigen seit 2019 keine Zustimmung eines männlichen Vormunds mehr, um ins Ausland zu reisen oder amtliche Dokumente wie Pässe zu beantragen.
  5. Rechtliche Reformen: Neue Gesetze schützen Frauen besser vor häuslicher Gewalt und erlauben ihnen, das Sorgerecht für ihre Kinder nach einer Scheidung zu behalten.
  6. Vision 2030: Im Rahmen der von Kronprinz Mohammed bin Salman initiierten Reformagenda „Vision 2030“ wird die Förderung der Rolle von Frauen als ein zentraler Baustein der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Modernisierung betont.

Punkt 4 ist interessant. Denn im Interview 2019 kritisierte unser Magdeburger Täter genau die fehlende Reise- und Bewegungsfreiheit. Das war im Juni. Im August verbesserte Saudi-Arabien die Rechte der Frauen genau in dieser Beziehung. Als Kritiker und Experte von Saudi-Arabien musste er im Juni 2019 wissen, dass zwei Monate später die Änderung in seinem Sinne erfolgt. Interessant an dem FAZ-Beitrag ist, dass die FAZ ein riesiges Interview führt, aber kein Bild des Interviewten zeigt. Ich wette, dass man das Bild von ihm nach der Tat von gestern entfernt hat.


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1 Kommentar zu „Samstag, 21. Dezember 2024, Magdeburg: Teil 2“

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