Freitag, 28. Juni 2024. Gesellschaft: Weltdrogentag

Anlässlich des vorgestrigen Weltdrogentages streifte ich ein wenig durch das Netz, um zu schauen, wie Deutschland die Drogenprobleme bekämpft. Zunächst stieß ich auf den Spiegel, der wegen des Anbauverbotes von Heroin in Afghanistan für seinen Artikel folgende Überschrift fand: „Wegen Heroinknappheit – Uno-Drogenbüro wegen gefährlicher Alternativen besorgt.“

Es ist doch völlig klar, dass die Drogenbanden schnellstens Ersatzstoffe finden, wenn Heroin knapp wird. Von Fentanyl hatte ich schon gehört, von Nitazen noch nicht. Das weltweite und damit auch deutsche Drogenproblem werden wir nie in den Griff bekommen – nicht mit Legalisierung und auch nicht mit härteren Gesetzen. Man könnte auch direkt aufgeben. Man kann nur die Drogenkriminalität lindern, indem man das Heroin kostenlos abgibt und die Junkies sich unter ärztlicher Kontrolle spritzen lassen. Finanziell sind das für den Steuerzahler Peanuts.

Sorge wegen Heroinknappheit

Interessant ist, dass die UNO-Drogenbehörde von weltweit 292 Millionen Drogenkonsumenten spricht. Die meisten würden Cannabis konsumieren. Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland wird im Weltdrogenbericht laut Spiegel erwähnt, aber nicht bewertet. Das finde ich seltsam, denn 41% der Erkrankungen wegen Drogen seien auf Cannabis zurückzuführen. Es wäre somit logisch, die Legalisierung zu kritisieren.

Die Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. erklärt in einem Fact-Sheet die Lage der Dinge bezüglich Cannabis:

  • Ihre psychoaktiven Inhaltsstoffe, die Cannabinoide, wirken auf das zentrale Nervensystem, besonders das Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol).
  • Auf der körperlichen Ebene führt der Konsum von Cannabis zu einer Steigerung des Pulses und einer Senkung des Blutdrucks. Die Blutgefäße in der Hornhaut erweitern sich, was zu geröteten Augen führ.
  • Der Mund wird trocken und der Appetit gesteigert.
  • Manchmal treten auch Übelkeit und Schwindel auf.
  • Die psychologische Wirkung des Cannabiskonsums ist stark abhängig von der körperlichen und psychischen Verfassung jedes Einzelnen.
  • Cannabis verstärkt positive und negative Stimmungen, was zu einem euphorischen Rausch oder aber einem intensiven Angstempfinden führen kann.
  • Das Zeitempfinden verändert sich.
  • Sinneseindrücke wie Farben und Musik werden intensiver wahrgenommen.
  • Cannabiskonsum erhöht das Risiko für chronische und akute Atemwegserkrankungen, vor allem wenn Konsumenten Cannabis in Form eines sogenannten Joints zusammen mit Nikotin einnehmen.
  • Auch mögliche, im Cannabis enthaltene Streckmittel wie beispielsweise Haarspray oder synthetische Streckmittel bergen körperliche Risiken.
  • Wird Cannabis zusammen mit Alkohol konsumiert, so belastet dies den Kreislauf stark und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Kontrollverlustes
  • Da sich das Gehirn im Jugendalter zudem in einem starken Entwicklungsprozess befindet, kann vor allem ein früher Beginn des Konsums unter 17 Jahren die Entwicklung des Gehirns und der Persönlichkeit gefährden.
  • Chronischer Cannabisrausch kann zu kognitiven Einschränkungen führen (v. a. Gedächtnisleistung) und psychische Probleme wie Depression und Angstzustände verstärken
  • Ist eine beispielsweise genetisch bedingte Vorbelastung bezüglicher der Entwicklung psychotischer Erkrankungen vorhanden, so kann diese Entwicklung durch den Konsum von Cannabis katalysiert werden.
  • Täglicher Konsum von Cannabis etwa verdreifacht das Psychoserisiko gefährderter Jugendlicher.
  • Fortgesetzter Konsum ist mit ungünstigeren Verläufen assoziiert.

Endlose Liste negativer Auswirkungen

Die Plattform polizei-bereatung.de führt ergänzend aus:

  • Cannabis birgt ein erhebliches Risiko, da seine Auswirkungen oft unterschätzt werden.
  • Insbesondere die psychische Abhängigkeit und die lange Abbaudauer des Wirkstoffs THC sind gefährlich.
  • Die kontinuierliche Steigerung des THC-Gehalts durch Zuchtfortschritte im Anbau verstärkt diese Problematik zusätzlich.
  • Cannabis sollte aufgrund seines hohen Gehalts des Rauschwirkstoffes THC nicht unterschätzt werden.
  • Der Konsum kann sich negativ auf die neurokognitive, psychische und soziale Gesundheit auswirken.
  • Neben dem kurzfristigen, berauschenden Gefühl verringert Cannabis die Aufmerksamkeit, schränkt die Psychomotorik ein und induziert Apathie.
  • Das Risiko für Arbeits- und Verkehrsunfälle steigt. 

Was rechtfertigte somit die Legalisierung von Cannabis durch die Ampel? Nichts. Welche Rechtfertigung hat die UNODC, die Legalisierung in Deutschland in ihrem Bericht nicht zu thematisieren? Keine. Mich wundert, bzw. mich wundert überhaupt nicht, dass die deutschen Medien den Weltdrogentag gestern kaum thematisierten. An mir wäre dieser Tag beinahe spurlos vorbeigegangen. Online ist kaum ein sinnvoller Beitrag zu finden.

Völlig befremdlich sind die Einlassungen des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen. Es geht in allen Statements nur um Cannabis. Begrifflichkeiten wie Heroin, synthetische Drogen, Alkohol und Zigaretten kommen überhaupt nicht vor. Was ist das denn für eine Sichtweise auf die deutsche Drogen- und Suchtproblematik, wo auch Zucker dazugehört. Eine so einseitige Sicht der Dinge ist unglaublich.

Cannabis sollte von Ärzten verschrieben und von Apotheken verkauft werden. Das wäre eine Lösung. Der Ampel-Pfusch bringt niemanden weiter.


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