Dienstag, 27. Februar 2024, Politik: Hoher Krankenstand in der Bundesverwaltung

https://www.pnp.de/nachrichten/politik/im-schnitt-21-7-tage-beschaeftigte-des-bundes-2022-so-lange-krank-gemeldet-wie-noch-nie-15531580

Da hatte ich doch letztens darüber nachgedacht, wie lange ich es in einer Behörde aushalten würde, wenn ich dort beschäftigt wäre. Ich war zu dem Schluss gekommen, dass ich umgehend kündigen müsste. Heute kommt die Passauer Neue Presse mit dem dazu passenden Artikel daher. Der Unterschied zu meiner Logik ist allerdings, dass die Beschäftigten des Bundes natürlich gar nicht daran denken, zu kündigen. Wenn es den 355.000 Beschäftigten zu viel wird, gehen sie einfach in den Krankenstand. Auch keine schlechte Idee. Im einfachen Dienst kommt der Beschäftigte auf 34 Tage, im höheren Dienst auf 11 Tage Krankenstand. Das bestätigt zumindest meine Ansicht, dass der Job immer weniger erträglich ist, je weiter unten man in der Hierarchie ist. Denn dort müssen die Gesetze und Verordnungen umgesetzt werden. Theorie trifft auf Praxis. Die Bürokratie ist überboardend. Der Amtsschimmel wiehert. Das Beamten-Mikado wird zur Realität.

Behörde von Kultusstaatsministerin einsame Spitze

Jetzt muss man bei der Statistik aber annehmen, dass es noch einen erheblichen Prozentsatz an Beamten und Angestellten gibt, die darauf achten, früh und abends noch in den Spiegel schauen zu können. Menschen, die ihrer Verantwortung gerecht werden, und die nicht aufgeben, weil sie etwas bewegen wollen. Menschen, die sich auch mal zum Arbeitsplatz quälen und somit die Statistik positiv beeinflussen. Das macht die gefühlte Ungerechtigkeit noch größer.

Wer hat den höchsten Krankenstand? Die Behörde von Kultusstaatsministerin Claudia Roth. Deren Mitarbeiter sind durchschnittlich 29 Arbeitstage im Jahr krank. Sie haben also ihren ganz eigenen Weg gefunden, ihrer beliebten Chefin aus dem Weg zu gehen.

Ragt der Krankenstand des Bundes im Vergleich zu anderen Branchen negativ heraus? Leider nein. 2022 fehlten in Deutschland die Arbeitnehmer durchschnittlich 22,6 Tage. Das ist mehr als ein ganzer Monat und somit eine bittere Bilanz. Man geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft 2023 nicht geschrumpft wäre, wenn der hohe Krankheitsstand nicht gewesen wäre. Laut einer Studie, über die die Tagesschau berichtete, hätten mit einem niedrigeren Krankenstand 26 Milliarden Euro mehr erwirtschaftet werden können. Dazu kommen die Verluste der Versicherungen und die Steuermindereinnahmen.

Deutschland ist krank und dies nicht nur ideologisch, sondern tatsächlich.

Wie schaut es bei selbst aus? War ich in den letzten 20 Jahren insgesamt 29 Tage krank? Eher nicht. Jetzt mache ich auch noch dreimal in der Woche 30min Gymondo, damit das so bleibt.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen