Der Innenminister von NRW, Herbert Reul, sieht die innenpolitischen Themen meistens glasklar und spricht sie auch korrekt an. Mit dieser Aussage liegt er aber daneben. Messer werden nicht zum Gesellschaftsproblem. Vielmehr ist richtig: Messer werden zum Problem für unsere Gesellschaft.
Alle Plattformen und Kanäle diskutieren über das „Phänomen“ Messergewalt. Das Wort „Phänomen“ ist aber unpassend. Das Messer gehört in der arabischen und afrikanischen Welt zur männlichen Ausstattung wie bei uns das Mobiltelefon, oder bei mir der blaue Rucksack. Was als Phänomen bezeichnet wird, ist in Wahrheit nichts weiter als die logische Folge deutscher Migrationspolitik.
„Jetzt braucht es Antworten, welches Motiv den Täter zur Tat geleitet hat.“
Nach gefühlten 30.000 Messerangriffen möchte man aber nicht zum 30.000sten Mal eine Erklärung zum Motiv kommen, denn am Ende war es der Alkohol in Kombination mit einer psychischen Ausnahmesituation, einer schweren Kindheit und einer Traumatisierung während der Flucht. Das wissen wir alles bereits, das verhilft aber den fünf Schwer- bzw. Schwerstverletzten von Bielefeld nicht zu einer schnelleren Heilung.
Explodierende Gewalt: 79 Messerattacken jeden Tag
Zum Vorfall vor einer Berliner Polizeiwache, wo ein 31-jähriger in den Hals gestochen wurde und der Täter wenige Stunden später wieder nach Haus gehen durfte, schreibt Islam-Experte Ahmad Mansour auf X treffend: „In Berlin kann man offenbar mit einem Messer zur Polizeiwache gehen, ein Einsatzfahrzeug beschädigen, einen Beamten schwer verletzen – und wird noch in derselben Nacht wieder auf freien Fuß gesetzt. Weil keine ‚Absicht‘ vorlag“. Logisch, denn der Kommissar ist einfach irgendwie in das Messer hineingefallen. Selbst Schuld. Das kann einem Polizisten in Deutschland schon mal passieren.

Deutschlands Innenminister Alexander Dobrindt zeigte heute auf der Bundespressekonferenz die Polizeiliche Kriminalstatistik. Ich verstehe nur die blaue Linie. Alles andere ist die Definitionssache der Ersteller. Ich müsste erst einmal schauen, wo eine Ordnungswidrigkeit aufhört und eine Straftat beginnt. Wo hört „links“ auf, und wo beginnt „rechts“? Wenn linke Schlägertrupps auf Demonstrationen zwanzig Mal Polizisten krankenhausreif schlagen und „Rechte“ auf X zwanzig Äußerungsdelikte begehen, dann wird das in der vorliegenden Statistik gleich behandelt? ist das so? Wenn ein „Rechter“ an zwanzig Straßenlaternen vorbeigeht und an jede Straßenlaterne ein Hakenkreuz schmiert – sprechen wir dann über eine oder über zwanzig Straftaten?
Links, Rechts, ausländische Ideologie, religiöse Ideologie
Darüber entscheidet dann ein Gericht unter Würdigung solcher Begrifflichkeiten wie Tateinheit, Tatmehrheit, einheitliche Handlungen, Tatentschluss, einheitlicher Vorsatz.
Die Statistik wird somit nicht durch Fakten bestimmt, sondern durch die Würdigung von Tatumständen. Das macht Statistiken wachsweich, weshalb ich es eher mit Winston Churchill (1874-1965) halte, der einmal sagte: Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.
Ein Schelm ist, wer der Ansicht ist, dass der Farbton der blauen Linie reiner Zufall ist.
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