
Gestern war einer dieser Tage, wo man unbedingt in der Allianz-Arena sein musste. Es war ein historischer Pflichttermin.
Man fährt immer mit einem guten Gefühl nach Fröttmaning und kann sich darauf verlassen, nicht auf Hooligans zu treffen und keine Böllerei erleben zu müssen. Das Zünden von Pyrotechnik ist im Stadion unbekannt und offensichtlich allseits verpönt. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz. Die Allianz-Arena ist ein Familienstadion durch und durch.
Eine Platzerstürmung wie gestern in Hamburg ist in München undenkbar, eine Massenschlägerei wie zwischen Nürnberger und Kölner Fans beim gestrigen Spiel außerhalb jeder Vorstellungkraft. Eine Randale-Fankultur wie beim FC Hansa Rostock ist abstoßend und nicht hinnehmbar. Die 1860er Fans nehmen Züge der DB auseinander, die Rostocker zerstören bei Auswärtsspielen die Toilettenanlagen in den Gastgeberstadien und hinterlassen mal eben einen Schaden von 50.000 Euro. Diese Mannschaften würde ich in die sechste Liga verbannen und ihnen das Aufstiegsrecht auf unbestimmte Zeit verwehren.
Das friedliche Feiern von 75.000 Zuschauern von jung bis alt ist ein hoffnungsvolles Signal in einer feindseligen Welt.
Und natürlich verabschiedeten wir Thomas Müller phrenetisch.

Um das Stadion herum laufen bereits die Vorbereitungen für das CL-Finale am 31. Mai. Durch den Aufbau der VIP-Zelte fehlten einige hundert Bus-Parkplätze. Unser Fanbus parkte im Norden in einem neuen Parkhaus. Für das CL-Finale schaut es ticket-technisch nicht so gut aus. Auch die besten Kontakte helfen nur bedingt.
Was im und um das Stadion herum immer negativ auffällt, ist der unfassbare Verbrauch von Zellgift (Alkohol). Diese menschliche Sucht lässt sich offensichtlich nicht ausmerzen, obwohl die Gefahren für die Gesundheit hinlänglich bekannt sind. Der Anfall von Müll ist ebenfalls nicht zu übersehen. Und ein paar arme Irre haben ihre Nikotinsucht nicht im Griff und müssen unbedingt auf den Rängen rauchen, obwohl das untersagt ist. Wenn sich meiner Nase nikotingeschwängerte Luft nähert, werde ich unruhig. Virtuell ballen sich – wegen dieser Ignoranz gegenüber seinen Mitmenschen – die Fäuste.
Zu allen drei Problemen habe ich am gestrigen Tag Nullkomanichts beigetragen.
Weil der gestrige Tag so denkwürdig war, habe ich auf allen sozialen Medien, die ich so habe, Bilder und Videos abgeladen. Leicht zu finden.
Schön war es.
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