Montag, 23. Dezember 2024, Magdeburg, Teil 4: Wählt mich, und es wird nichts besser.

Der Erzähler Robert Habeck war wieder am Werk. Zehn Minuten lang hörte ich mir seine Weihnachtswahlbotschaft an. Bis 03:55 war es eine Predigt eines Pfarrers, wie wir sie vielleicht an manchen Orten in der morgigen Christmette hören werden. Danach wird es ernst. „Ausländer raus“-Posts hätten das Netz überzogen.

Betrachten wir die Sache technisch und nehmen an, dass für ihn die gleichen Such-Algorithmen gelten wie für mich. Beim Eingeben der Begrifflichkeit fand ich fast keine Ergebnisse. Was X mir anzeigte, waren ein paar User, die sich diesen Profilnamen ausgesucht haben. Sonst war da nichts Aktuelles, was mich auch nicht wundert. Wer hat schon Lust, im Schlafanzug zur Eingangstür zu springen, wenn die Staatsmacht früh um 0600 an der Tür klingelt, die Ramme im Gepäck und auf der Suche nach meinem Mobiltelefon, welches ich dringend selbst brauche. Running Gag im Netz diesbezüglich: Bademantel schon bereitgelegt?

Habeck: „Was nach und nach zu Tage tritt, zeichnet ein anderes Bild.

Und weiter geht es mit seinen Statements: Ein Mann aus Saudi-Arabien, der den Islam hasst. Ein Anhänger der AfD. Ein Arzt der zum Mörder wird?

Ich würde gern wissen, was das für ein „anderes Bild“ sein soll. Jeder, der den Islam wirklich hasst, würde – zumindest wenn er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist – niemals einen deutschen Weihnachtsmarkt angreifen. Insofern kann ich auch ohne Habecks Rede Eins und Eins zusammenzählen.

Habeck: Trotzdem befürchte ich, wird sich das im Netz propagierte Misstrauen gegenüber Muslimen, Ausländern, Menschen mit Migrationsgeschichte weiter in die Gesellschaft graben.

Beinahe hätte ich ihm recht gegeben. Aber Muslime mit Ausländern auf eine Stufe zu stellen – das ist zu starker Tobak, weil er in seiner Rede ja auch den eigentlichen Kern des Problems, den Islamismus, nicht benennt. Ansonsten muss er gar nicht viel befürchten. Es ist eine Tatsache, dass jede durch Islamisten in Deutschland verübte Straftat ganz selbstverständlich das Misstrauen gegen die Religion erhöht, die der ganzen Sache zu Grunde liegt.

Habeck: Die Lüge ist schneller als die Wahrheit.

Fünf Euro ins Phrasen-Schweinderl.

Wenn unser Neumarkt-Sankt Veiter Pfarrer von der Kanzel herab diese Rede halten würde – ich würde stehend applaudieren. Aber sie kommt vom Noch-Wirtschaftsminister. Und schon folge ich seiner eigenen Logik, allen Propagandisten Skepsis entgegenzubringen.

Aber eine Wahrheit bleibt: Wir haben einem Menschen Asyl gewährt, der diese Gastfreundschaft auf das Schlimmste missbraucht hat.


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