Sonntag, 16. Juni 2024, Gesundheit: Lauterbach möchte „Herz-Gesetz“.

Der Focus-Artikel ist eine hervorragende Ergänzung zu meinen Artikel von vor drei Tagen, in dem ich über die galoppierende German Doppelmoral in Bezug auf das Kiffen geschrieben hatte. Jetzt kommt Bundesgesundheitsminister mit der Idee, Menschen durch die Ausgabe von Vorsorge-Gutscheinen aufzufordern, „ihre Werte messen“ zu lassen. Es soll dann auch um den Risikofaktor Diabetes gehen. Denn 90% von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ließen sich vermeiden.

Und was sollen Gutscheine bringen? Jeder Raucher weiß, dass Rauchen schädlich ist und kann es doch nicht lassen. Jeder weiß, dass Alkohol schädlich ist, aber es ist gesellschaftlich akzeptiert. Und so lässt sich die Liste der Genussmittel endlos fortsetzen. Bei dieser gesellschaftlich akzeptierten ungesunden Lebensweise sollen dann ausgerechnet Gutscheine helfen? Ein Blutdruckmessgerät ist bei Doc Morris schon für zwanzig Euro zu haben. Die Empfehlung wäre, auf drei Schachteln Zigaretten – für manche eine Halbwochenration – zu verzichten, und schon kann man sich so ein Gerät leisten. Jede neuere Personenwaage ist heutzutage schon mit einer App verknüpft und schreit dem Benutzer damit stumm ins Gesicht, wo die Probleme sind. Auswirkung: keine. Wir wissen, was wir zu tun hätten, seufzen einmal und gehen zur Tagesordnung über.

Gutscheine statt gesunde Lebensweise

Kassenpatienten brauchen keine Gutscheine. Wenn schon Kinder und Jugendliche mit E-Bikes unterwegs sind, braucht es ein anderes Bewusstsein in der Gesellschaft und keine neuen finanziellen Belastungen für die Krankenkassen und die Gesellschaft.

Einen Rest von Selbstverantwortung sollte Lauterbach den Deutschen schon noch zutrauen. Ist nicht der Fall. Dabei hat er noch nicht einmal zu 100% Unrecht. Die Kassenpatienten muss man engmaschig begleiten, sonst wird das alles nichts. Schon die Krankenhäuser haben ja keine Ahnung von ihrem Business. Schon da muss der Lauterbach alles alleine regeln. Und die Lösung ist überaus zukunftweisend. Stilllegung und Entsorgung von Hunderten von Krankenhäusern. Es gibt ja genug. Von Wirtschaftsminister bekommt er da ganz sicher ein „Daumen hoch“. Die Bevormundung von Mensch und Wirtschaft nimmt ihren unabwendbaren Lauf. Bald wird der Staat bestimmen, wann der Krankenkassenpatient beim Zahnarzt vorstellig zu sein hat. Erscheinen Sie, sonst weinen Sie.

Von mir aus dürfen der Bundesgesundheitsminister, die gesetzlichen Krankenkassen und auch die Kassenpatienten tun und lassen, was sie möchten. Sie können mit Gutscheinen jonglieren, bis ihnen schwarz vor Augen wird. Voraussetzung ist allerdings, dass das System der gesetzlichen Krankenkassen ohne Zuschüsse des Bundes auskommt und man damit auf meine Steuergelder verzichtet.

Wie aber schaut die Situation aus? Im Jahr 2023 musste sich der Bund mit einem Zuschuss in Höhe von zwei Milliarden Euro beteiligen. Dank der auf allen Ebenen fehlgeleiteten Lauterbach’schen Gesundheitspolitik beträgt der Zuschuss für das Jahr 2024 bereits 14,5 Milliarden Euro. Dunkle Prognosen sprechen für das Jahr 2025 von einem Finanzdefizit in Höhe von 27,3 bis 34,8 Milliarden Euro. Wenn Lauterbach durch vernünftige Rahmenbedingungen diese Zuschüsse auf 0 Euro drückt, dann kann er anschließend mit Gutscheinen um sich schmeißen, bis alle Krankenkassenpatienten vom Blutdruckmessen an den Armen blau anlaufen. So aber heißt es: Dark times ahead.


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