In Tittmoning ist im Stadtrat eine Diskussion über das aufgestellte Cannabis-Verbotsschild entbrannt. Ich habe den Artikel gar nicht durchgelesen. Das Schild steht dort sicherlich gesetzeskonform und mit Rücksicht auf Kinder.
Wir sprechen von den Kindern, die von ihren Eltern mit auf jedes Volksfest genommen werden, wo in den Bierzelten Bayerns Grundnahrungsmittel Nr. 1, das Bier, bis zur Besinnungslosigkeit runtergekippt wird. Auf der Wiesn gibt es dann noch die Steigerung des sogenannten Komasaufens. Jugendliche glühen vor, bevor sie abends ausgehen.
Man kann in Deutschland rauchen, bis selbst der Lungenkrebs nicht mehr mitkommt. Menschen konsumieren E-Zigaretten, die aus China importiert werden, deren Genuss in China aber aus gutem Grund verboten ist. Und die Raucher schmeißen sie samt Batterie in den Restmüll, die Kippen natürlich auf die Straße.
Man kann ein Leben ohne jeden Sport verbringen, ohne jemals eine monetäre Rechnung für seine falsche Lebenseinstellung zu bekommen. Man kann in Deutschland täglich literweise Cola konsumieren, bis der Diabetes jubelt und die Nieren versagen. Auch dann bleibt die Falschernährung kostenlos, weil die Krankenkassen jede Behandlung bezahlen.
Wir können unser Leben auf alle möglichen Arten und zu Lasten der Allgemeinheit legal ruinieren und niemand präsentiert uns jemals eine Rechnung. Aber wenn jemand an der frischen Luft am Leitgeringer See bei Tittmoning einen Joint rauchen möchte, muss darüber der Tittmoninger Stadtrat diskutieren. Der Staat schlägt unbarmherzig zu. Die Polizei, ansonsten ohne jede Arbeit, rückt an, und man wird letztlich mindestens zu einer Geldstrafe verurteilt.
Mehr German Doppelmoral geht nicht. Es ist nicht mehr zum Aushalten.
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