Sonntag, 01. Mai 2024, Politik, Palästina: Deutscher Repräsentant entkommt Lynchjustiz.

https://www.monopol-magazin.de/wuetende-proteste-bei-museumsbesuch-eines-deutschen-repraesentanten-ramallah

Das ist schon verrückt. Der deutsche Leiter des Vertretungsbüros in Ramallah, der Diplomat Oliver Owcza, nahm mit anderen EU-Missionsleitern an einer Tagung im Nationalmuseum auf dem Birzeit-Uni-Gelände in Ramallah teil und musste diese wegen einer Bedrohungslage fluchtartig verlassen. Die EU versucht alles, um den Menschen zu helfen. Diese reagieren mit Steinewerfen, Sachbeschädigung und versuchter Lynchjustiz. Was ist mit den Leuten da unten los?

Erfahrungsbericht nichts wert

Ein paar Recherchen ergaben zunächst, dass die Uni eher „Bir Zait“ heißt und „Birzeit“ nur transkribiert ist. Dann las ich mir einen Erfahrungsbericht durch. Jemand hat zwei Semester an dieser Uni studiert. Was ist der Bericht wert? Nichts. In dem PDF-Dokument steht weder ein Name drunter, noch ein Datum. Mich hätte schon interessiert, ob hier ein junger Student oder eine Studentin spricht. Es wäre auch von Interesse gewesen, von wann der Bericht stammt. Eine Mailadresse für Rückfragen wäre gutgewesen. Kopf- und Fußzeile hätte ich mir gewünscht, damit das Dokument auch wirklich zu einem Dokument wird, das für lange Zeit in der Öffentlichkeit zu sehen ist und einen vertrauensvollen Eindruck erwecken soll. So aber hat jemand einfach strukturlos darauflosgeschrieben und produziert als Student genausoviele Tippfehler wie ich. Die Kommasetzung scheint dagegen ein allgemeines deutsches Problem zu sein. Die Kritik richtet sich auch gegen die Uni Göttingen, die so ein Pamphlet einfach so und ohne jede Korrektur veröffentlicht.

Erfahrungsbericht eines Studierenden

Olivenpflücken ist in Palästina ein Zeichen des Widerstandes? Mal kurz nachgeschaut und tatsächlich: Yassir Arafast beklagte schon 1974 in einer Rede vor der UN, dass Israel in seiner Zerstörungswut nicht einmal vor Olivenbäumen als sichtbares Zeichen palästinensischer Identität halt mache.

Klingt viel, aber schauen wir nach Deutschland, wo jedes Jahr 76 Millionen Kubikmeter Holz gefällt werden. Wie rechnen wir das jetzt in eine Anzahl von Bäumen um, damit wir Oliven mit Oliven vergleichen können? Nun, eine dreißigjährige Fichte mit einem Durchmesser von 36cm und einer Länge von 20m hat gemäß der Zylinderberechnung (Mathematik, schätzungsweise 7. Klasse) pi-viertel mal d ins quadrat = 3,14/4 * 36cm x 36cm x 20m = 2,4 Kubikmeter Holz. Das Internet sagt: 2,04 . Stämme verjüngen sich ja nach oben hin. Das wäre aber schon nicht mehr Mathe 6. Klasse, sondern Mathe 11. Klasse. Egal. Nehmen wir das Internet als Maßstab und dividieren 76 Millionen Kubikmeter durch 2,04 Kubikmeter. Ergebnis: 38 Millionen Bäume. Pro Jahr, wohlgemerkt.

Olivenbäume als Zeichen palästinensischer Identität

In Palästina wurden zwischen 1974 und 2020 eine Million Bäume umgebracht, bzw. seien diese Bäume der israelischen Siedlungspolitik zum Opfer gefallen. Macht pro Jahr: 22.000. 22.000 umgehauene Olivenbäume in Palästina gegen 36 Millionen Bäume in Deutschland. Ich erzähle das nur, um Zahlen in der richtigen Weise zu relativieren. Je nach Betrachtungsweise kann „viel“ auch „wenig“ sein und „wenig“ durchaus „viel“.

Interessant wird es bei der Berichterstattung. Ich stelle die Ausdrucksweise vorsichtig formulierter Berichte des Mainstreams gegenüber mit dem, was auf Twitter darüber gesagt wird.

  • aufgebrachte junge Männer (Twitter: Mob)
  • Protestierende (Twitter: Barbaren)
  • kritisches Ereignis (Twitter: Lynchjustiz)
  • Vertreibung aus Museum (Twitter: umzingelt und attackiert )
  • Entscheidung den Ort zu verlassen (Twitter: Flucht in gepanzertem Fahrzeug)
  • Treffen auf unangemessene Weise unterbrochen (Twitter: gejagt)

Die Videos zeigen, was die Studenten in ihrer Uni alles gelernt haben:

  • Demontage von Rückspiegeln
  • Demontage von KFZ-Kennzeichen (Einbehalt für das Kunstmuseum auf dem gleichen Gelände)
  • Steine finden und werfen
  • unkoordiniertes Rufen von Parolen

Und hier noch die dazugehörenden Videos auf X, die eindrucksvoll belegen, dass unsere feministische Außenpolitik, die den aussichtslosen Spagat zwischen unserer Staatsräson, Israel zu unterstützen, und der Unterstützung Palästinas mit Geld versucht, vollständig scheitert. Vor diesem Hintergrund und dem Hass gegen Deutsche frage ich mich erneut, ob der Erfahrungsbericht von weiter oben nicht vielleicht doch ein Fake ist.

https://twitter.com/i/status/1785295157442560103

https://twitter.com/margari87917627/status/1785585074663993707/photo/1

Fragt sich nur noch, was Oliver Owcza seiner obersten Dienstherrin, Annalena Baerbock, bezüglich dieses Vorfalls mitteilen wird und ob diese ihm zuhört. Auf seinem X-Kanal hat er angekündigt, dass sich Deutschland weiterhin dazu verpflichtet fühlt, mit den palästinensischen Partnern zusammenzuarbeiten. Deutschlands Ankündigung, die UNRWA mit all ihren Hamas-Unterstützern bald wieder finanziell zu unterstützen, besänftigt unsere klugen, aber aufgebrachten Studenten jedoch nicht.

Sicherlich finden wir immer einen „Partner“, bei dem deutsches Steuergeld abgegeben werden kann. Wer unser Geld nimmt, ist aber noch lange kein Partner. Welchen langfristigen Sinn diese Geldverteilung angesichts der X-Videos haben soll, erschließt sich mir nicht.

Wir sollten unser Geld nur befreundeten Ländern geben.


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