Donnerstag, 02. Mai 2024, Fußball-EM: Tickets beschafft.

Ich wollte über die heutige Ticketverkaufsaktion der UEFA eigentlich gar nichts schreiben. Aber selbst das ZDF widmete dem Thema einen Zweiminutenbeitrag.

Der Tipp für Ticketjäger war, die Ticketplattform exakt um 10:49:50 zu starten. Ich sollte es in mehreren Browsern parallel probieren. Zwei Browser brachten eine Fehlermeldung, auf dem dritten Browser ging was vorwärts. In einem ersten Schritt musste ich beweisen, dass ich ein Mensch und keine Maschine bin. Das kleine Puzzle kostete mich auf der Jagd nach guten Tickets vielleicht die entscheidenden zwei Minuten. Um 1105 war ich dann in der Warteschlange für die Warteschlange. Ab diesem Moment war Geduld gefragt, gepaart mit einer ordentlichen Portion Technikhörigkeit. Die Fehlermeldungen musste man einfach aussitzen. Sie kamen und gingen.

Ich meine, dass es eine eine weitere Stunde dauerte, um an das Eingangstor der eigentliche Warteschlange vorzurücken. Hier gab es wieder die knifflige Situation, den Captcha-Test zu meistern, denn auch hier war der Server etwas überlastet. Erst nach 25 Minuten hatte ich diese Hürde überwunden und blickte auf einen Fortschrittsbalken. Ab da kamen keine Fehlermeldungen mehr, aber eben auch der Hinweis, dass sich 500.000 Fans in der queue befänden, was ich nicht recht glauben konnte. 100.000 Tickets bei 500.000 Interessenten? Da wäre die „Ausverkauft“-Meldung ziemlich schnell auf dem Bildschirm erschienen. Aber vielleicht waren auch einige perplex. Ich erkläre gleich, warum.

Ich erledigte weiter mein Business und schielte ab und an einmal auf den reservierten Bildschirm. Erst gegen 1515 war ich im eigentlichen Ticketportal.

Tickets für Spiele mit deutscher Beteiligung, für das Halbfinale und das Finale gab es keine mehr. Ich entschied mich letztlich für ein Achtelfinale. Vier Tickets pro Spiel hätte ich anklicken können, aber mehr als zwei Tickets á 500 Euro waren finanziell nicht darstellbar. Und selbst das ist ein schmerzlich hoher Betrag. In dem Preissegment wird die Luft dünn. Vielleicht vermeldete das ZDF am Abend auch deshalb, dass immer noch Tickets verfügbar seien. Mal schauen, was Premium-Seats an Vorteilen zu bieten haben, denn günstigere Kategorien waren nicht (mehr) auswählbar. In diesem Fall gilt: YOLO = You only live once.

Das Spiel vorgestern in der Allianz-Arena war der Hammer. Ich hatte auf dem Neumarkter Stadtplatz schnell noch eine Tasse Grünen Tee genommen und mich dann zum Bahnhof begeben. Die Zugfahrt war etwas „steinig“. Ungeplanter Loktausch in Mühldorf, entsprechende Verspätung, Endstation schon in München Ost, anstatt im Hauptbahnhof. Alles beherrschbar.

Im Stadion war eine Mega-Stimmung. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn wollte mir meine Uhr etwas Wichtiges mitteilen.

Aber diese Meldung musste ich schlicht und einfach ignorieren.

Zu welcher Choreografie ich kurz vor dem Spiel beigetragen habe, weiß ich nicht.

Es war ein wunderbarer Abend mit einer zwischenzeitlichen Bayernführung aber einem am Ende gerechten Ergebnis (2:2), denn: Real Madrid stirbt nie, ähnlich wie Bayer Leverkusen.

Respekt auch vor Borussia Dortmund. Die Borussen haben gestern Paris St. Germain mit 1:0 niedergerungen. Toller Nebeneffekt ist, dass man mit diesem Sieg in der UEFA-Rangliste für Deutschland für die nächste Saison einen fünften Startplatz in der Champions-League errungen hat. Und genau auf diesem fünften Platz steht Dortmund gerade, ohne realistische Aussicht, RB Leipzig noch zu überholen. Mit dem gestrigen Sieg hat sich der BV somit selbst einen großen Gefallen getan.

Jetzt schauen wir uns AS Rom gegen Bayer Leverkusen an. Welche Plattform darf es denn heute sein? Skygo? Amazon-Prime? Dazn? RTL+? Nein. Einfach RTL. Na dann eben RTL. Die Flexibilität, die Verfügbarkeit, die technische Verlässlichkeit und die Bildqualität bei all diesen Plattformen sind einfach Klasse. Die früher üblichen Verpixelungen und Bildabbrüche sind Geschichte.

Bei all diesen Plattformen könnte Vodafone mit seinem Kabelfernsehen ein wenig auf der Strecke bleiben. Aus meiner Sicht zurecht. Was habe ich mich bis 2011 über die Bildqualität von Kabel Deutschland geärgert. Und ich lese von den Themen weiterhin.

Und der Gesetzgeber gibt dem Unternehmen auch noch einen Nackenschlag. Mieter sind nicht mehr verpflichtet, die Kabelkosten in den Mietshäusern automatisch über die Nebenkosten mitzubezahlen. Schon im Dezember 2021 wurde dieses Kabel-Privileg vom Gesetzgeber gestrichen. Die Übergangsfrist machte es aber möglich, dass es erst erst jetzt, ab Juli 2024, richtig ernst wird.

Was sind die Alternativen für Kabelnutzer, die von Vodafone wegwollen? Noch mehr Satelliten auf die Balkone? Keine gute Idee. Es hängt ja auch Telefon und Internet dran. Mobilfunk mit G5-Standard? Schon eher, eher aber nur in Großstädten. Glasfaser? Das wäre die beste Entscheidung. Musks Starlink? Sicherlich innovativ. Oder eben der DSL-Anschluss, den ich für die zuverlässigste kabelgebundene Lösung halte.

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