Donnerstag, 22. Februar 2024, ovb-Berichterstattung, Bau- und Umweltausschuss entscheidet über Firmenerweiterung.

Da tagt der Bauausschuss und segnet bei einer Gegenstimme ein geplantes neues Kühllager einer Neumarkter Firma ab. Dazu lesen wir noch jede Menge über Corona, die Historie der Firma, Produktionsprozesse, Energiekosten, die Schwierigkeiten, Produkte nach England zu exportieren usw. usf.

Wenden wir uns nun den Dingen zu, über die der ovb nicht berichtet. Hier eine kleine Auswahl an Auffälligkeiten:

Der Bauausschuss entscheidet über einen Erweiterungsbau eines der größten Arbeitgeber in NSV. Die Redebeiträge der einzelnen Bauausschussmitglieder wären von Interesse gewesen. Wir erfahren aber weder, ob es Redebeiträge gab, noch in welcher Art und Weise.

Ludwig Spirkl von der SPD stimmte gegen den Neubau. Es wäre schön gewesen, zu erfahren, warum er dagegen stimmt. Und selbst dann, wenn das aus der Sitzung vielleicht nicht hervorging, wäre es eine journalistische Pflicht gewesen, bei ihm nach der Sitzung nachzufragen. Es könnte ja von Interesse sein. So aber steht im Raum, dass die Mehrheit der Bauausschussmitglieder dafür war, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sich Ludwig Spirkl in seiner inhaltlichen Bewertung zwangsläufig irrt?

Was, wenn es genau andersherum ist und sich Sozi Spirkl so seine Gedanken gemacht hat? Was, wenn das Ganze auf höhere Produktionskapazitäten hinausläuft? Dann hätte man sicherlich auch mehr Abwasser, dass es zu reinigen gilt. Und schon wären wir beim Thema der neuen Kläranlage und seiner Finanzierung, die mir immer noch ungeklärt zu sein scheint. Oder habe ich in Sachen Haushalt 2024 etwas verpasst?

Ludwig Spirkl stimmt dagegen

2017 war der direkte Nachbar gegen das Bauprojekt. Es wäre von Interesse zu erfahren, wie er heute zu dem Bau steht. Müssen wir aber nicht wissen, brauchen wir nicht zu wissen.

Interessant wird es bei den Führungskräften, die die Landessprache der Mitarbeiter sprechen müssen, damit Schulungen zur Sicherstellung der Qualität Erfolg haben.

Ich versuche, mir gerade das sprachliche Miteinander im Alltag der Firma vorzustellen. Nehmen wir rein hypothetisch an, dass Mitarbeiter aus Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Türkei, Rumänien und Bulgarien im Unternehmen arbeiten, was bei 130 Mitarbeitern (demnächst mehr), nicht so weit hergeholt ist. Dann müssen die Mitarbeiter nicht etwa Deutsch lernen und sich den Gegebenheiten anpassen? Stattdessen müssen die Führungskräfte polnisch, tschechisch, slowakisch, ungarisch, türkisch, rumänisch und bulgarisch lernen? Man kann sich im Unternehmen nicht auf Deutsch bzw. Englisch als Standardsprache einigen? Wie verständigen sich die Mitarbeiter im täglichen Miteinander und insbesondere in Notsituationen?

Führungskräfte sprechen Landessprachen der Mitarbeiter

Wenn man sich überlegt, dass es im ovb-Bericht eigentlich um die Bauausschusssitzung gehen sollte, sich aber 90% des Textes um die Geschichte und die Erfolge der Firma drehen, dann hätte der ganze Bericht eigentlich mit „Werbeanzeige“ gekennzeichnet gehört.

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