Freitag, 05. September 2025: Politik: Mord an einer 16-jährigen.

Im Richterstaat Deutschland musste am 11. August eine junge Ukrainerin auf einem Bahnhof sterben, weil ein Verwaltungsgericht die Inhaftierung eines Ausreisepflichtigen stoppte. Ein Sprecher sprach von einer gängigen Rechtsprechung. Die verschärften Bedingungen für eine Inhaftnahme seien nicht gegeben gewesen. Tatsächlich war der Iraker ja nur mehrmals auffällig geworden, mehrmals abgetaucht. Alles kein Grund, ihn ins Gewahrsam zu nehmen. Da muss schon erst ein Mord passieren. War es einer? Juristisch natürlich nicht. Eine frühere Diagnose bescheinigt dem Mann eine paranoide Schizophrenie.

Sein Asylantrag war im Dezember 2022 abgelehnt worden. Eine Abschiebung nach Litauen wäre seit März 2025 möglich gewesen, doch sehen unsere Gerichte die Dinge konsequent anders als wir mit unserem gesunden Menschenverstand.

Er war am Tatort durch randalierendes Verhalten auffällig geworden – die Polizei wurde gerufen und fand ihn am Bahnhof. Er wirkte ruhig und führte die Beamten zu der leblosen Jugendlichen. Ein Atemalkoholtest ergab 1,35 Promille. Wegen fehlender Beweise wurde er zunächst entlassen. Die Polizei ging zunächst von einem Unfallgeschehen aus. Unglaublich. Erst durch die DNA-Spuren konnte der Tatverdacht erhärtet werden. Die Staatsanwaltschaft stellte einen Unterbringungsbefehl wegen Totschlags. Der Mann befindet sich seither in einer Psychiatrischen Klinik.

Psychiatrische Vorgeschichte & Klinikaufenthalt

Nur einen Tag vor der Tat – am 10. August 2025 – suchte der Verdächtige freiwillig eine psychiatrische Klinik in Göttingen auf. Er wurde jedoch entlassen, da keine Eigen‑ oder Fremdgefährdung festgestellt wurde. Das stellte sich 24 Stunden später aber ganz anders dar.

Schon in 2024 fiel der Mann wegen einer exhibitionistischen Attacke auf. Im April hatte er eine Frau bedrängt, seine Hose geöffnet und seinen Penis gezeigt. Anstatt den Wahnsinnigen wegzusperren, wurde er nur zu einer Geldstrafe verurteilt. Seit März lag gegen ihn eine Abschiebeanordnung nach Litauen vor. Nichts passierte. Die Gerichte versagten, die Behörden versagten, die behandelnde Klinik versagte. Und auch die Polizei hat den Mann nach kurzer Befragung am Bahnhof zunächst wieder gehen lassen. Erst DNA-Spuren an der Schulter der Getöteten erhärteten den Verdacht gegen unseren Iraker, dass er die junge Frau gegen einen mit 100km/h durchfahrenden Güterzug gestoßen hatte.

Politische Reaktionen & Konflikte

Es wird darüber debattiert, ob Behördenversagen vorliegt. Ich würde eher von einem Systemversagen sprechen. Selbst wenn die Behörden – wie hier – alles gegeben haben, um die Abschiebung voranzutreiben, so fand sich doch noch ein Verwaltungsgericht, das die Sache stoppte.

Der Bürgermeister von Friedland erhielt nach einem Interview Drohungen. Er bekam über 100 E‑Mails. Ihm wurde Verharmlosung des Falls vorgeworfen.

In der Gemeinde Geisleden wurde ein Spendenaufruf gestartet – die Familie erhielt etwa 24.000 € zur Unterstützung der Beerdigungskosten.

Bisher dachte ich immer, dass die Plätze in deutschen Gefängnissen knapp sein könnten. Mittlerweile denke ich aber, dass eher die Plätze in Psychiatrischen Kliniken zur Neige gehen. Und auch dieser Mörder – ja, ich nenne ihn Mörder – wird sich in die lange Reihe derer einreihen, die vom Gericht für schuldunfähig erklärt werden und auf unsere Kosten für lange Zeit in einer geschlossenen Anstalt landen. Alkoholeinfluss, Schizophrenie, posttraumatische Belastungsstörung, Fluchterlebnisse, eine traurige Kindheit und natürlich die fehlenden Migrationsmöglichkeiten in Deutschland – das ist die perfekte Kombination, um einen Mord ungesühnt zu lassen.

Ich fahre ja nun auch ab und an mit der Bahn. Aus Sicherheitsgründen trete ich beim Einfahren des Zuges immer mindestens drei Meter von der Bahnsteigkante zurück. Ich beobachte dann lieber meine Umgebung, anstatt ins iPhone zu glotzen.

Das ist die Realität – im besten Deutschland aller Zeiten. Weil ich gerade an unseren Bundespräsidenten denke. Ich habe von ihm lange nichts gehört. Wir könnten ein paar tröstende Worte von ihm gebrauchen.


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