Mittwoch, 24. September 2025, Energiepolitik: Neuigkeiten von TenneT.

https://www.focus.de/earth/tennet-investoren-niederlaender-steckten-milliarden-ins-deutsche-stromnetz-damit-ist-jetzt-schluss_cd4b393a-970e-45d3-b45d-ab1c561e2f7c.html

Ich hatte schon hier und hier das seltsame Konstrukt kommentiert, dass wir unser Hochspannungsnetz vom niederländischen Staat bauen lassen. Mein Vorschlag, das ganze Konstrukt aufzulösen und durch den deutschen Staat weiterführen zu lassen, wird selbstverständlich nicht berücksichtigt.

Stattdessen wird es jetzt noch schlimmer. TenneT – also der niederländische Staat – versucht jetzt, Investoren zu finden. Die finanzielle Überforderung lässt grüßen. Fündig wurde man beim niederländischen Pensionsfond APG, dem singapurianischen Staatsfond GIC und dem norwegischen Staatsfond Norges Bank Investment Mgmt.

Da haben sich die richtigen Akteure gefunden, um an der deutschen Energiepolitik kräftig mitzuverdienen. Wir als Verbraucher finanzieren somit die Pensionen unserer niederländischen Nachbarn. Das ist der Sinn der Sache? Lustiger wird es heute nicht mehr.

Wie Deutschland reagiert

Anders als die vorherige Ampelregierung ist die jetzige Regierung an einem Einstieg interessiert. Steht wohl so im Koalitionsvertrag.

TenneT-Chefin Manon van Beek will uns positiv erklären, dass die gefundenen Investoren in sehr langen Zeiträumen denken. Richtig wäre: Sie denken in sehr langen Zeiträumen des Geldverdienens.

Die deutsche Energiepolitik scheint mir völlig kaputt zu sein. Ausnahmsweise bin ich hier der Meinung, dass die freie Marktwirtschaft bei der Energieversorgung so gar keine Rolle spielen sollte. Bahn, Wasser- und Energieversorgung gehören in staatliche Hand, ohne alle Gewinnerzielungsabsichten.

Zur Historie: TenneT engagiert sich im deutschen Hochspannungsnetz seit dem Jahr 2010, nachdem es den deutschen Übertragungsnetzbetreiber Transpower Stromübertragungs GmbH (ehemals Teil von E.ON) übernommen hatte. Die deutsche Regierung hätte das Verscherbeln des deutschen Tafelsilbers verhindern müssen. Die damalige CDU/CSU/FDP-Koalition schaute dem bunten Treiben leider nur zu.


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