Dienstag, 18. Februar 2025, ifo-Institut mit Studie zur Kriminalitätsrate.

https://www.ifo.de/DocDL/sd-2025-digital-03-adema-alipour-migration-kriminalitaet.pdf

Es ist völlig klar, dass die Grünen dieses Statements des ifo-Instituts sehr gern verarbeiten. Ricarda Lang brachte den obigen Ausschnitt sofort auf ihre Timeline bei X, verbunden mit folgender, offensichtlich ironisch gemeinter, Aufforderung: „Jetzt mal bitte nicht den Wahlkampf mit Fakten stören“.

Entsprechend brauchte ich nur die über 2.000 Kommentare nach Antworten durchforsten, die faktisch alle negativ ausfallen. Der geflügelte Satz „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ kommt öfters vor. Aber: Wir versuchen natürlich wie immer, die IFO-Studie in Schutz zu nehmen, weil ich nicht glaube, das die Kernaussage eine klare Lüge darstellt. Somit ist wohl der Begriff „Kriminalitätsrate“ zu analysieren.

Definition von Kriminalität

Meistens wird die Kriminalitätsrate somit in Bezug auf 100.000 Einwohner angegeben. Bei 5.940.667 Straftaten in Deutschland in 2023 ergibt sich eine Rate von 7014.

Kriminalitätstypen

Es gibt folgende Typen der Kriminalität:

1. Gewaltkriminalität

  • Tötungsdelikte (Mord, Totschlag)
  • Körperverletzung (schwere, gefährliche oder einfache Körperverletzung)
  • Raub und räuberische Erpressung
  • Vergewaltigung und sexuelle Nötigung

2. Eigentums- und Vermögenskriminalität

  • Diebstahl (Einbruchdiebstahl, Taschendiebstahl, Kfz-Diebstahl)
  • Raubüberfälle (auf Geschäfte, Geldtransporte, Privatpersonen)
  • Betrug (Kreditkartenbetrug, Online-Betrug, Anlagebetrug)
  • Unterschlagung und Untreue

3. Cyberkriminalität

  • Hackerangriffe (Datenklau, Identitätsdiebstahl)
  • Phishing und Online-Betrug
  • Kinderpornografie und Missbrauchsdarstellungen
  • Verbreitung von Hassrede im Netz

4. Drogenkriminalität

  • Handel mit Betäubungsmitteln
  • Drogenbesitz und -konsum
  • Schmuggel und Herstellung illegaler Drogen

5. Wirtschaftskriminalität

  • Geldwäsche
  • Insolvenzverschleppung
  • Korruption und Bestechung
  • Subventionsbetrug
  • Kapitalanlagebetrug

6. Politisch motivierte Kriminalität (PMK)

  • Rechtsextremistische Straftaten (z. B. Volksverhetzung, Propagandadelikte)
  • Linksextremistische Straftaten (z. B. Brandanschläge auf Fahrzeuge)
  • Islamistischer Extremismus (z. B. Terroranschläge, Rekrutierung)
  • Straftaten gegen die Demokratie (z. B. Angriffe auf Politiker)

7. Sexualstraftaten

  • Sexuelle Belästigung
  • Missbrauch von Schutzbefohlenen
  • Kinderpornografie
  • Vergewaltigung und sexuelle Nötigung

8. Umweltkriminalität

  • Illegale Müllentsorgung
  • Gewässerverunreinigung
  • Tierquälerei und illegale Wilderei

9. Organisierte Kriminalität

  • Menschenhandel und Zwangsprostitution
  • Waffenhandel
  • Mafia-ähnliche Strukturen
  • Drogenkartelle und Bandenkriminalität

10. Verkehrskriminalität

  • Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss
  • Fahrerflucht
  • Illegale Autorennen
  • Fahren ohne Führerschein

11. Hasskriminalität

  • Rassistisch motivierte Übergriffe
  • Antisemitische Straftaten
  • Homophobe Angriffe

12. Waffenkriminalität

  • Illegaler Waffenbesitz
  • Schmuggel und Handel mit Waffen
  • Bewaffnete Überfälle

Wir sprechen somit von zwölf kriminalistischen Hauptkategorien und über 45 Unterkategorien. Folglich gibt es jede Menge Möglichkeiten, die Studie so aufzubauen, wie sie genehm ist. Wenn beispielsweise eine strengere Rechtsprechung im Bereich des Straßenverkehrs die Verkehrskriminalität reduziert, können die Vergewaltigungen in die Höhe gehen, ohne dass die gesamte Kriminalitätsrate steigt. Ich könnte mir vorstellen, dass die urdeutsche Bevölkerung in den letzten Jahren friedlicher geworden ist. Der steigende Wohlstand und ein höherer Lebensstandard lassen diesen Schluss durchaus zu. Zudem altert die deutsche Bevölkerung. Kriminalität spielt sich aber verstärkt bei jüngeren Menschen ab. Damit ergibt sich rein mathematisch ein statistischer Raum für Bevölkerungsteile, die zu einer höheren Kriminalitätsrate neigen.

Alternde Bevölkerung = weniger Straftaten

Dazu kommt, dass Flüchtlinge sich an einem Teil der Kriminalität gar nicht beteiligen können, selbst wenn sie wollten. Mangels Führerschein und eigenen Autos fällt das Thema Verkehrskriminalität eher weg. Cyberkrimininalität sehe ich bei den Migranten auch nicht. Insolvenzverschleppung und Kapitalanlagebetrug kommen mangels finanzieller Möglichkeiten wohl eher auch nicht in Betracht. Tierquälerei und Wilderei sehe ich auch nicht. Zumindest sieht man im öffentlichen Raum kaum Migranten, die mit Hunden spazieren gehen, die sie dann quälen könnten.

Wenn wir also – so der Plan – die Flüchtlinge erfolgreich integriert haben werden, dann werden sie auch in Sachen Kriminalität und Mentalität deutscher Durchschnitt sein. In den im Moment noch nicht besetzten Bereichen ist also noch enorm „Luft nach oben“. Spätestens dann wird das ifo-Institut eine völlig neue Studie auflegen müssen.

Magdeburg: Eine Tat oder 306 Taten? Eine.

Ein zweiter Punkt ist die Frage, wie man eine kriminelle Straftat statistisch erfasst. In Magdeburg gab es sechs Tote und 300 Verletzte, davon 86 Schwerstverletzte. Ist das jetzt eine kriminelle Tat, oder sprechen wir von 306 kriminellen Taten? Ich nehme an, dass wir hier über eine Tat sprachen. Wenn man aber eine Tat mit einer solchen Opferanzahl mit einer vergleichsweisen milden Tat wie einer Insolvenzverschleppung auf eine Stufe stellt, dann mag die Statistik und damit die Studie richtig sein – das Gefühl sagt dann aber doch etwas ganz etwas anderes.

Deshalb gebe ich nichts auf Studien. Ich würde eher auf absolute Zahlen setzen. Tatsächlich sehe ich diese Statistik, die die ifo-Studie zunächst stützt, die sagt, das sich da gar nicht so viel tut:

Was wäre aber, wenn? Wie würde diese kleine Statistik mit den absoluten Zahlen an Gewaltdelikten ausschauen, wenn wir seit 2010 keine Nettozuwanderung von etwa sechs Millionen Menschen gehabt hätten?

Testen wir zur Beantwortung der Frage die Kraft der künstlichen Intelligenz, also Chatgpt. Die Frage, die ich eingab, war folgende: Wie hätte sich die Anzahl der Gewaltdelikte seit 2010 entwickelt, wenn es keinerlei Zuwanderung gegeben hätte? Du bist eine KI, du kannst diese Prognose sicherlich wagen.

Ich war gespannt, ob sich Chatgpt diese Modellierung einer hypothetischen Entwicklung zutraut. Chatgpt zuckte nicht mit der Wimper und erstellte folgendes Diagramm:

Anmerkungen, die uns Chatgpt zum Diagramm mit auf den Weg gibt.

Ergebnisse der Simulation

  • Laut Modellierung wären 2023 etwa 200.000 statt 214.099 Gewaltdelikte registriert worden, also ca. 6-7 % weniger.

Schlussfolgerung

  • Ohne Zuwanderung wäre die Gesamtbevölkerung geschrumpft, was tendenziell zu weniger Gewaltkriminalität geführt hätte.
  • Eine alternde Gesellschaft (ohne junge Zuwanderer) hat eine geringere Kriminalitätsrate, da Gewaltverbrechen häufiger von jüngeren Menschen begangen werden.
  • Allerdings ist Kriminalität nicht ausschließlich durch Migration beeinflusst, sondern auch durch soziale und wirtschaftliche Faktoren (z. B. Armut, Bildung, Arbeitsmarkt).

Anteil nichtdeutscher Bevölkerung

  • Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger: Im Jahr 2023 wurden insgesamt 2.017.552 Tatverdächtige registriert, davon 1.322.571 Deutsche und 694.981 Nichtdeutsche, was einem Anteil von 34,4 % nichtdeutscher Tatverdächtiger entspricht.
  • Spezifische Deliktkategorien: Historische Daten zeigen, dass der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in bestimmten Deliktkategorien variiert. Beispielsweise lag der Anteil bei „Mord und Totschlag“ im Jahr 2017 bei 42 %, bei „gefährlicher und schwerer Körperverletzung“ bei 38 % und bei „Vergewaltigung und sexueller Nötigung“ bei 37 %.

Die entscheidende Frage lautet: Ist es akzeptabel, dass wir uns die Segnungen der Zuwanderung mit zusätzlichen 14.000 Gewaltdelikten pro Jahr erkaufen? Schöne Hausaufgabe, wenn man sieht, wie sich die rote und die blaue Linie seit 2020 voneinander entfernen.


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