Sonntag, 03. Dezember 2023, IT: DSL ist schneller als gebucht

Aus dem Augenwinkel hatte ich bei irgendeinem Tool gesehen, dass meine Downloadgeschwindigkeit viel schneller ist, als es mein Vertrag aussagt. Beim Spazierengehen sah ich heute zudem eine Telekom-Werbung für schnelleres Internet. Also habe ich zehn Minuten investiert, um der Sache nachzugehen. Das obige Bild hat ein paar Informationen, die mir so nicht bewusst waren. Der nächste DSLAM ist nur 365m entfernt. Das ist die Strecke, die mich von der begehrten Glasfaser trennt. Rechts unten im Bild sieht man, dass die Software von Broadcom kommt. Das ist die Firma, die gerade VMWare übernommen hat. Und in der Mitte ist erkennbar, dass ich Nutznießer der Vectoring-Technologie bin. Das ist immer dann möglich, wenn der nächste „Glasfaserkasten“ weniger als 1000m entfernt ist. Von dort aus geht dann ein Kupferkabel mit einigen Doppeladern bis kurz vor unser Haus. Eine Doppelader davon nutze ich für mein DSL. Aber dieses Kupferkabel mit den vielen Doppeladern rentiert sich für Vectoring. Die Doppeladern werden zu einer Vectoring-Gruppe zusammengefasst, Daten lassen sich dadurch schneller übertragen. Der Enduser profitiert davon. Es gab hier lange regulatorische Schwierigkeiten. Denn Vectoring klappt nur, wenn alle Doppeladern unter der Obhut der Telekom sind. Die Telekom hat somit kein gesteigertes Interesse, ihr Kupferkabel an Drittanbieter zu vermieten. Das gibt ihr eine gewisse Marktmacht. Aus Wettbewerbsgründen schaltete sich vor reichlich zehn Jahren die EU ein, genehmigte aber letztlich die Technologie. Somit konnte die Telekom meinen Speed von 16 auf 23MB steigern. Das ist sehr ehrenhaft von der Telekom, zumal ich den Zugewinn an Geschwindigkeit nicht bezahle. Nun, dann hätten wir das auch geklärt.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen