Freitag, 17. November 2023, Schafkopfen. Ich lerne.

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Das Spiel ist dem Skat nicht unähnlich. Man spielt mit den gleichen Karten. Die Stiche funktionieren grundsätzlich gleich, und die Wenzel sind Trumpf. Es gibt aber ein paar ziemlich erschwerende Umstände. Man spielt zu viert, jeder hat entsprechend nur acht Karten, einen Skat gibt es somit nicht und das Wichtigste: Auch die Ober sind Trumpf und die Farbe Rot. Dieses Detail muss ein Skatspieler erst einmal verarbeiten. Die Ober stehen dazu auch noch über den Untern. Insgesamt sind somit 14 Trümpfe im Spiel. Beim Skat mit elf Trümpfen habe ich keine Schwierigkeiten, die verwendeten Trümpfe mitzuzählen. Aber bei vier Spielern und 14 Trümpfen bin ich immer noch leicht überfordert. Das Mitzählen der Augen ist beim Skat für mich kein Problem, beim Schafkopfen funktioniert das (noch) nicht.

Gereizt wird nicht. Stattdessen gibt es drei Typen von Spielen: Sauspiel, Solo und Wenz (entspricht dem Grand beim Skat). Manche spielen auch Geier (nur die Ober sind Trumpf) oder Ramsch. Haben wir aber gestern nicht gemacht. Bei Ramsch wurden bei uns die Karten zusammengeworfen und es wird neu gegeben. Dafür muss jeder ein Zehnerl in die Mitte werfen. Weil dieser ‚Keiner will spielen‘-Fall ziemlich oft vorkommt, kann der Pott durchaus anwachsen. Der Nächste, der sich ein Solo zutraut, bekommt den Pott. Warum will so oft keiner spielen? Weil fünf oder sechs eigene Trümpfe für einen Sieg durchaus zu wenig sein können.

Je nach den Grundbeträgen, auf die man sich einigt, kann man beim Schafkopf Haus und Hof verlieren. Anfänger wie ich können nicht auf Gnade hoffen. Also musste ich ein wenig Lehrgeld zahlen, doch hielt sich die Sache im Rahmen. Damit ich nicht zu anfängerhaft agiere, spielte ich in den letzten Tagen ein wenig Schafkopf-lite gegen den Computer. Das Schöne ist, dass die Software den Spieler bei Laune hält und ab und an ein gutes Blatt zuschanzt. In der Realität hatte ich zunächst einmal nichts zu lachen. Da war nichts Spielbares dabei. Spielen heißt, dass man einfach im Uhrzeigersinn nach dem Geber das Recht hat, zu sagen: Ich dad, oder: Spiel. Wenn man dann kein Solo spielt, muss man eine Farbe ansagen, von der man kein As hat. Im Verlauf des Spiels wird dann von irgendjemandem das angesagte As gelegt. Spieler und As-Besitzer spielen spätestens ab diesem Zeitpunkt offiziell zusammen und müssen 61 Punkte erreichen. Beim Skat geht ein angespieltes blankes As meistens durch. Hier ist es andersherum. Meistens klappt das nicht.

Ich fragte nach den Spielen ab und an, was ich alles so falsch gemacht hätte. Als ich dann aber doch einmal ein Solo hoch gewann und von jedem Mitspieler 60 Cent kassierte, wurden die Ratschläge etwas sparsamer. Nach 90 Minuten war ich zehn Euro los, aber um einige Erfahrungen reicher. Das Berechnen der Summen hat noch einige Haken. Wenn man mindestens drei Laufende hat und gewinnt, wird man belohnt. Man muss sich im Spiel so einiges merken.

Ich denke, dass es ein paar Tricks gibt, die jeder für sich behält.

Zum Turnierschafkopfler werde ich sicherlich nicht mehr, aber Spaß macht es. Das Blatt im Bild könnte man zum Beispiel nicht spielen. Weil ich auch kein Farb-As habe, komme ich als Mitspieler für den Spielenden (rechts von mir) auch nicht in Frage. Hier heißt es ziemlich sicher: Verlieren und bezahlen.

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