Donnerstag, 27. Juli 2020, Lokales: Sanierung Vormarkt

27.07.2020, Lokalseite: Sanierung Vormarkt

Als ich bei meinen Einlassungen weiter unten den Begriff „Bruchbuden“ verwendete,  war ich mir einen Moment unsicher, ob ich dem Gebäude Bahnhofstraße1 damit vielleicht Unrecht tue. Aber die Lokalseite heute toppt das Ganze und spricht ganz offen von einer Ruine. Ruine war mir ein wenig zu drastisch, denn wenn es eine Ruine wäre, wäre der Durchgang mit Sicherheit aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Inhaltlich bleibt man bei der falschen Reihenfolge. Zitat laut Zeitung ist, dass man zuerst  ein Konzept zur Sanierung haben müsse, bevor man Nutzungsvorschläge genauer planen könne. Meine Logik ist weiterhin: Erst Nutzungsideen entwickeln und daraus ableitend die Sanierung planen.

Der obere Turm soll total „frei“ gemacht werden. Wenn die „Ruine“ um 1,5m nach hinten versetzt wird, dann ist der Turm sogar doppelt frei. Seit gefühlten 50 Jahren frei von Nutzung und jetzt auch noch befreit von der maximal gehassten nebenstehenden Ruine. Ich allerdings bin gleich für die richtig große europäische Lösung: Weg mit den Alpen, freie Sicht bis zum Mittelmeer. Koste es, was es wolle.

23.07.2020, Was wird aus der Bahnhofstraße 1?

Auch hier müssen wir ein wenig ins Detail gehen. Das Denkmalsamt gab die Richtung schon 2016 vor und schloss schon bei einer Besichtigung einen Abriss aus, während es im gleichen Artikel der Lokalpresse vom 21. Februar 2019 von seiner Seite noch heißt, dass man einen Abriss versuchen wolle, weil man der Meinung sei, dass eine wirtschaftliche Sanierung nicht möglich ist. Mal schauen, ob jetzt – ein reichliches Jahr später – diese Meinung noch gilt.

22.07.2020, Lokalseite: Erst kaufen, dann denken

Das ist natürlich ein schöner Aufmacher in der Lokalseite: „Was soll aus der alten Schmiede werden?“. Eine durchaus berechtigte Frage. Denn in unserer Stadt läuft es bei den Immobilienkäufen bekanntermaßen ein wenig anders ab, als man mit normalem Sachverstand erwarten würde. Wenn ich privat drei Immobilien kaufe, dann habe ich zunächst ein Nutzungskonzept und nähme dann das Geld in die Hand. Nicht so unsere Stadt: Da werden die Bruchbuden 2017 gekauft und 2020 wird dann überlegt, was man eigentlich damit zu tun gedenkt, wobei der „Stadtrat die Richtung vorgibt“, die aber in den letzten drei Jahren nicht erkennbar war. Ich habe manchmal eher das Gefühl, dass externe Planer und die Verwaltung die Richtung vorgeben.

Und in den drei Jahren Nichtstun wird natürlich die Bausubstanz immer besser – wie bei einem guten Wein: Je älter, desto besser – leider eben auch teurer. Und weil man immer noch keine Idee hat, muss sofort wieder ein Planungsbüro her. Was kostet der Planer Wolfram Göbel? Aber wie bei der Stadtplatzsanierung wird es nicht für notwendig erachtet, über die Kosten zu sprechen, außer beim Granit, das musste auf den Tisch, um das Seelenheil eine Stadtrates zu retten.

Ansonsten verstehen wir Bürger von Kosten eh nichts. Auch die Baualtersbestimmung mittels dendrochronologischem Gutachten ist wahrscheinlich kostenlos, jedenfalls sucht man vergeblich nach der Angabe von Kosten. Wann wurde es durchgeführt? Ich hoffe vor dem Kauf der alten Gemäuer. Oder hat man die Katze im Sack gekauft? Was hat das Gutachten gebracht? Einziger Hinweis ist, dass die Fenster „wohl noch aus dem 17. Jahrhundert“ stammen. Dafür hätte ich einen befreundeten Fensterbauer kostenlos hingeschickt.

Um herauszufinden, was ein dendrochronologisches Gutachten ist, dafür brauche ich keine Zeitung. Das kann ich mir ergoogeln. Aber die Ergebnisse des Gutachtens wären interessant gewesen. Aber Fehlanzeige.

Es gibt keinen zeitlichen Rahmen für ein Konzept. Man hat keinen Zeitdruck, man kennt die Kosten nicht, man hat keine Ideen für eine Nutzung, also die übliche Logik: Nutzung für Vereine und Bau von Wohnungen. Zum Vermieten? Zum Verkaufen? Und wenn nichts davon funktioniert, dann nutzt man es halt selber.

Und die Lokalseite übertrifft sich in ihren Statements selbst: Erst wird uns gesagt, dass das denkmalgeschützte Gebäude Bahnhofstraße nicht abgerissen werden darf. Und dann wird uns erklärt, dass es keine Zuwendungen gibt, wenn man denkmalgeschützte Gebäude abreißt. Ah ja, verstanden.

Wir wissen zwar rein gar nichts über Gebäudemanagement, aber wenn er über die Nutzung von Fördertöpfen philosophieren kann, dann ist er in seinem Element. Neumarkt-Sankt Zuschuss, wie gehabt. Meine Empfehlung: Schaffung zweier zusätzlicher denkmalgeschützter und unter Ausnutzung aller Fördermittel finanzierter  Verweil-Wiesen. Denn die Tagestouristen, die man jetzt gewinnen möchte – siehe Wochenblatt – müssen ja irgendwo ihre Picknick-Decken ausbreiten können.

Eigentlich müsste ich mir die Diskussion in der Stadtratssitzung morgen um 18.30 Uhr im Bahnhof anhören. Nach Abwägung allen Fürs und Widers fahre ich aber lieber doch zum Fußballtraining nach Buchbach.

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