15.11.2025, Homepage: Kontakt-Formular – danke, ChatGPT.

Letztens interessierte sich ein Ägypten-Fan für unsere Ägypten-Reise vom letzten Jahr und machte mich nebenbei darauf aufmerksam, dass das Kontaktformular auf meiner Homepage nicht funktioniert. Träge, wie der Mensch ist, habe ich erst einen ruhigen Moment finden müssen, um die Sache zu checken.

Erste Erkenntnis: Der User hat Recht. Zweite Erkenntnis: Die Fehlermeldung, die man im Kontaktformular bekommt, hilft nicht wirklich weiter, was aber logisch ist. Was interessiert einen Besucher, warum das Formular technisch nicht funktioniert? Es reicht schon, dass die Fehlermeldung kommt und die Erkenntnis, dass der Behrens seine Homepage nicht ganz im Griff hat.

Also ging ich auf Fehlersuche und habe das Kontakt-Formular erstmal versehentlich gelöscht. Aber war egal. Funktionierte ja eh nicht. Das Einrichten eines Kontaktformulars mittels Plugin dauert aber nur 20s. Nächste Erkenntnis: Klappt immer noch nicht.

Dann kam mir der Gedanke, dass die Sache über mein t-online-mail-Postfach laufen muss, es dort also eine Verknüpfung geben muss. Für die Verknüpfung meines Kontakt-Formulars mit meinem t-online-Postfacht braucht es ein weiteres Plugin. ChatGPT empfahl mir „Post SMTP“.

Jetzt müsste man doch annehmen, dass es hier eine eigene Option für die doch durchaus bekannte t-online-Plattform gibt, oder? Weit gefehlt. Man muss „Other SMTP“ auswählen. Also richtete ich das ein. Dann lief es immer noch nicht. Secure-SMTP-time-out. Na bravo.

Nun nahm ich ChatGPT zur Hilfe. Die KI hatte aber auch keine zündende Idee. Die kam mir dann selbst. Ich darf doch um Himmels Willen nicht das normale Passwort für t-online nehmen, weil der Zugang doch über eine Authentication-App abgesichert ist. Das kann ja nicht laufen.

Und? Was ist die Lösung? Aufwachen, Leute, aufwachen. Das app-Passwort.

Diese Funktion wurde notwendig, damit sich apps automatisch auf Plattformen verbinden können, wenn diese über MFA abgesichert sind. Das bedeutet: Eine Software vertraut der anderen. Aber eine Software vertraut nicht dem Menschen. Gute Einstellung, wie ich finde. Das app-pw ist somit eine geniale Erfindung, wenn man denn gleich draufkommt und nicht erst – wie ich – im Nebel stochert.

Und wo habe ich das app-pw gleich wieder notiert? Strukturiert wie ich bin, doch bestimmt im Passwort-Manager? Aber ach. Das nächste Versagen. Kein Eintrag. Ich musste somit zum t-online-e-mail-Manager, um mich um ein neues app-pw zu kümmern. Das aktuelle wird aus Sicherheitsgründen nicht angezeigt. Also Passwort geändert, dieses sofort im pw-Manager notiert und im post-smtp-wizzard eingegeben. Jubel oder nicht? Natürlich nicht. Ich wähnte mich zwar nah dran und ahnte, dass es nur noch mit dem Port und dem Verschlüsselsungstyp zu tun haben kann. Aber woher soll ich auch wissen, dass die jahrelang benutzten Verschlüsselungen SSL und TLS plötzlich unter dem Begriff SMTPS zusammengefasst werden? So muss es ausschauen:

Und plötzlich läuft es. Außer an meine anfängliche Begriffsstutzigkeit geht der Dank insbesondere an ChatGPT. Die Antworten der KI sind bei weitem nicht so zielgenau, wie man sich das vorstellt. Chat-GPT hätte sofort beim Tipp, als Plugin „Post SMPT“ zu nehmen, direkt auf die Klippe mit der Verschlüsselung hinweisen können. Das hätte 10 Minuten Lebenszeit eingespart. Der Schlüssel zum Erfolg liegt auch nicht darin, dass man ChatGPT immer nur sagt: Geht wieder nicht, denke weiter nach, sondern darin, dass man einfach die Menübilder hochlädt und fragt, was da jetzt zum Henker schon wieder falsch ist.

Warum ChatGPT schlauer macht

Ich höre ja manchmal, dass ChatGPT dem Menschen das Denken abnimmt und wir deshalb alle zu stumpfsinnigen Idioten werden. Aber das ist so nicht richtig. Wenn ich in der Schule etwas nicht wusste, war es legitim, den Lehrer zu fragen. Wenn ich heutzutage technisch etwas nicht weiß, frage ich ChatGPT. Beides halte ich für legitim.

Hätte ich mein Problem mit dem Kontakt-Formular ohne Hilfe von Chat-GPT lösen können? Eher nicht. Ich hätte aufgegeben, weil mir der Geduldsfaden gerissen wäre.

Zu Ende gedacht heißt das aber auch, dass das Kontaktformular auf meiner Seite noch nie funktioniert hat. Shame on me.

Aber jetzt bitte ich doch darum, fleißig mein Kontakt-Formular zu nutzen und dabei den Gefällt-Mir-Balken ordentlich nach rechts zu schieben.


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