
Foto: DFB
Das obere Bild repräsentiert das neue Logo, während das untere Bild das alte Logo zeigt.

Foto: DFB
Warum – um alles in der Welt – mussten die Farben verschwinden, die doch die wichtige Verbindung zu den Farben unserer ureigenen Deutschland-Flagge aufzeigen? Farben bedeuten Identität. Einheits-Grün verringert die Identität. Mit dieser Verwunderung und der Bitte, sich selbst seine Meinung zu bilden, könnte der heutige Blog schon zu Ende sein. X allerdings macht daraus eine Grundsatzdebatte.
Auf der einen Seite gibt es jene, die sich fragen, was sich der DFB vergeben hätte, die drei Farben unserer Nationalflagge im Emblem zu einem Zeitpunkt zu belassen, wo alle Gesellschaftsschichten äußerst impulsiv und unversöhnlich auf solche Veränderungen reagieren. Noch kritischere Zeitgenossen sind der Meinung, dass das neue Symbol die konsequente Fortführung der Aberziehung deutscher Identität bedeutet. Und das sei eben typisch für Deutschland: Es gehe in Richtung Farb- und Einfallslosigkeit.
Auf der anderen Seite ist der links-rot-grüne Komplex, der sich ein buntes Deutschland wünscht, es aber witzigerweise feiert, wenn sämtliche Farben aus unserem Leben verschwinden. Als Begründung führen sie die Historie an. Schauen wir uns die Entwicklung des Logos an und stellen tatsächlich fest, dass von 1926 bis 1994 schwarz-rot-gold nicht im Spiel war.

Verteidigt wird das neue Logo mit dem Trend zum Flat Design, ähnlich wie bei Apple oder Google. Das ist weit hergeholt. Logos von Privatfirmen mit Logos von Sportvereinen und Nationalmannschaften zu vergleichen, erscheint mir nicht logisch.
Von mir aus hätte es auch nach 1994 so bleiben können. Wir haben in Deutschland diese latente Veränderungswut. Auch das letzte Symbol und die letzte gesellschaftliche Tradition bis hin zur letzten Rechtschreibregel werden in Frage gestellt und letztlich verändert.
„Was sollte Gott dagegen haben?“
In die gleiche Kategorie passt die NOZ-Nachricht, dass eine 33-jährige evangelische Pfarrerin in Berlin Kreuzberg in einem Anfall von Polygamie vier Männer miteinander „verheiratet“ hat. Dort ist der Beitrag hinter einer Bezahlschranke. Bild war etwas ausführlicher.
Wir sprechen nicht von einem Pärchen und noch einem Pärchen, die vielleicht nacheinander geheiratet haben, sondern so richtig alle gemeinsam. Unter anderen Heiratswilligen kamen 2xLettland, Thailand und vermutlich ein Spanier zu einem Pop-up-Hochzeitsfestival zusammen, das im Sommer vor der Heilig-Kreuz-Kirche veranstaltet wurde. Diese vier Männer wollen ab jetzt mit kirchlichem Segen zusammenleben. Viel Glück.
Sorry, aber das ist Zirkus. Der links-rot-grüne Komplex hat die Manege freigegeben für die aberwitzigsten Dinge. Als Aktivistin benutzt die Pfarrerin Lena Müller in einem anderen Beitrag auf Instagram natürlich nicht den Begriff „Frau“ sondern spricht stattdessen von „Menschen mit Uterus“.
Die einzige formale Irritation an der Geschichte ist die Tatsache, dass sich das alles schon im Sommer abgespielt hat, die Sache aber erst jetzt publik wird.
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