Sonntag, 21. September 2025: Noch-Vonovia-Chef plädiert für neue Mietpreisbremse.

https://www.welt.de/wirtschaft/article68cd2dc61c054163f1655e9e/wohnungsmarkt-vonovia-chef-buch-plaediert-fuer-neue-mietpreisbremse.html?icid=search.product.onsitesearch

Der ovb-Artikel erscheint am morgigen Montag und verweist auf ein Interview in der ‚Welt am Sonntag‘, wo der Artikel etwas ausführlicher ist und zum Glück nicht hinter einer Bezahlschranke steckt. Im Modus, immer die Quelle für eine Information zu suchen, las ich mir den ausführlicheren Bericht durch und wurde darin bestätigt, dass sich der Vonovia-Chef Rolf Buch tatsächlich für eine Kopplung der Mietpreisbremse an das Einkommen ausspricht. Außerdem sei er fest davon überzeugt, dass man eine Regulierung des Mietmarktes bräuchte.

Vonovia-Chef fordert Regulierung des Mietmarktes

Absurder kann eine Forderung nicht sein. Wir erinnern uns dran, dass das links-rot-grüne Berlin bei seinem Ziel, einen sozialistischen Stadtstaat zu errichten, schon seit einiger Zeit versucht, große Wohnungsvermietungskonzerne – und Vonovia ist ein solcher – zu enteignen. Anstatt jetzt aber voll dagegenzuhalten und die Mietpreisbremse als großen Murks zu bezeichnen, verteidigt der Mann dieses Instrument und verfällt der irrwitzigen Idee, die Verfechter einer Enteignung zu besänftigen, indem er in den Links-Sprech einstimmt und zum Besten gibt, dass ja schließlich auch Gutverdiener von der Mietpreisbremse profitierten – seiner Meinung nach natürlich völlig zu Unrecht. Man müsse ja nur die Datenbanken ein wenig koppeln und – siehe da – hat man Zugriff auf die Familiengehälter der Mieter – möchte ich hinzufügen. Und schon kann man in bester Chinesen-Manier eine Sozialpunktekarte für seine Mieter einführen.

Tax-The-Rich

Ich stelle mir grade vor, wie die Chefs großer deutscher Firmen feuchte Träume bekommen. Bevor ein potenzieller Arbeitnehmer eingestellt wird, wird mittels der Sozialpunktekarte erst einmal gecheckt, was der Ehepartner verdient. Ist das zufällig etwas höher, kann man den Bewerber mit einem geringeren Gehalt abspeisen, damit auch alles sozial gerecht zugeht. Was für eine abartige Vorstellung.

Sozialpunktekarte – der Traum von Politik und Gesellschaft

Mit seinen Ideen befeuert Buch die unsägliche Umverteilungs- und Tax-The-Rich-Debatte in Deutschland. Offensichtlich ist er der Meinung, das Ganze ließe sich nicht mehr aufhalten, weshalb er es für geboten sei, einfach auf den Zug aufzuspringen, um am Ende kräftig mitzuverdienen.

Ich stelle mir gerade die völlig ausgeschlossene Situation vor, ich wäre Mieter und müsste nun mein Gehalt beim Vermieter offenlegen, damit dieser dann ‚Danke‘ sagt und die Miete neu festlegt. Das ist eine gruselige Vorstellung.

Den Sozialismus in seinem Lauf…

Bei dieser Debatte stelle ich mir gerade vor, dass zwei Mieterfamilien in völlig baugleichen Wohnungen nebeneinander leben und unterschiedliche Mieten bezahlen. Und wenn Deutschland diese gewollte Schieflage hinbekommen haben wird, dass der Wert eines Produktes nicht für alle gleich ist, dann gehen die Diskussionen weiter. Warum soll man dann nicht einfach lustig bei der Nahrungsbeschaffung weitermachen. Was bei einer Mietenzahlung recht und billig ist, muss dann auch in den Supermärkten gelten. Ich halte meine Kreditkarte an das Kassengerät und bezahle einen 25%igen Aufschlag für die gekauften Waren, weil wir zu den Gutverdienern gehören?

Ist das die Zukunft Deutschlands?

Wollen wir das schiefe System, welches sich im Moment nur auf die Faktoren bei der Arztabrechnungen bezieht (geringe Faktoren bei gesetzlich Versicherten, hohe Faktoren bei privat Versicherten) wirklich auf alle Lebensbereiche ausdehnen? Das wäre ein Experiment, das es noch nirgends auf dieser Welt gibt. Und dies aus gutem Grund. Wenn mir der Mehrwert meiner Arbeit durch eine Sozialpunktekarte umgehend wieder zunichte gemacht wird, werde ich den Mehrwert nicht mehr erbringen. Ich sehe dann keinen Sinn mehr darin, meine Leistungen in der Firma zu verbessern. Und bisher galt ja wohl auch der Satz, dass sich Arbeit lohnen muss. Wollen wir uns davon verabschieden?

Wenn ein höheres Einkommen automatisch eine höhere Miete nach sich zieht, dann ist das ganze System am Ende. Eine solche Dynamisierung darf es auf gar keinen Fall geben.

Der Zug ist aber schon abgefahren.

Beispielsweise sind die Renten an die Lohnentwicklung gekoppelt. Mein Fazit: Falscher Automatismus. Beim Bürgergeld ist der Regelsatz an die Inflation gekoppelt. Hier hat der Staat das Henne-Ei-Prinzip nicht verstanden. Man meint, das Bürgergeld folge aus sozialen Gründen der Inflation. Was aber, wenn es andersherum ist und der sich ständig erhöhende Regelsatz der Bodensatz für die nächste Inflation ist?

Seit 2024 wird das Wohngeld dynamisiert. Es gibt alle zwei Jahre eine automatische Anpassung an die Miet- und Einkommensentwicklung. Auch das halte ich für falsch.

Aber: Auf mich hört ja niemand.


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