Freitag, 13. Juni 2025, Indien: Flugzeugabsturz mit 300 Toten – Pilotenfehler? Ja.

Erstmals in der Geschicchte dieses Flugzeutyps ist eine Boeing 787 Dreamliner abgestürzt. Circa 240 Insassen starben. Am Boden könnten noch einmal 60 Menschen gestorben sein.

Jetzt habe ich von Flugzeugen so überhaupt keine Ahnung. Ich weiß aber, dass sehr oft die Co-Piloten den Flug übernehmen. Als ich die nur 1.100 Flugstunden des Co-Piloten sah, dachte ich mir sofort: Pilotenfehler.

Deshalb verstehe ich nicht, warum laut Presse alle Experten über die Absturzursache rätseln und nicht sofort auf einen Pilotenfehler tippen.

Wenn das Video echt ist, dann hob die Maschine ganz normal ab und stieg. Dieser Steigvorgang wurde plötzlich unterbrochen. Fehlender Schub durch doppelten Triebwerksausfall? Glaube ich nicht.

Stattdessen war das Fahrwerk noch zu einem Zeitpunkt ausgefahren, zu dem es schon hätte eingefahren sein müssen.

Ich behaupte einfach laienhaft, dass der Copilot die Flaps (Klappen) mit dem Fahrwerk verwechselt hat.

Es erscheint ausgeschlossen, dass die Flaps schon beim Beschleunigen auf der Startbahn in der falschen Stellung waren. Denn vor dem Start werden Checklisten abgearbeitet. Selbst wenn hier die Flaps übersehen wurden, würde im Moment des Schubs ein Announcement und oder eine Sirene im Cockpit ertönen. Der Pilot würde den Start abbrechen. Bis zum Moment des Abhebens war alles in bester Ordnung.

Der Fehler passsierte anschließend. Anstatt das Fahrwerk reinzuholen, hat der Co-Pilot die Flaps auf Normalstellung gesetzt. Dann wurde es im Cockpit hektisch. Die Routineabläufe funktionierten nicht mehr. Der Fehler wurde nicht bemerkt. Alarmsignale wurden unter panischem Zeitdruck nicht richtig interpretiert. Das Desaster war unausweichlich.

Wäre das Fahrwerk ordnungsgemäß eingefahren gewesen, könnte man noch darauf tippen, dass die Flaps nicht richtig funktionierten. Aber eine Kombination zweier Fehler (Fahrwerk nicht eingefahren als manueller Fehler und fehlerhafte Klappen als technischer Fehler) ist faktisch ausgeschlossen.

Nachdem der Schub zum ganz normalen Abheben des Flugzeuges ausreichte, hätte das Fahrwerk bereits fünf bis zehn Sekunden später eingefahren werden müssen. Das geschah nicht, was einen Pilotenfehler logisch erscheinen lässt. Und wo ein Fehler ist, ist meist ein zweiter Fehler.

Wenn ich mir überlege, wie oft mir am Laptop Flüchtigkeitsfehler passieren, wundert mich das nicht. Nur hat das bei mir keine Auswirkungen. Lösche ich aus Versehen eine Datei, stelle ich sie anschließend wieder her. Mache ich einen Tippfehler, geht die Welt nicht unter. Funktioniert eine von mir eingegebene Formel im Excel nicht, dann suche ich den Fehler. Das kann auch mal eine Minute dauern. Aber genau diese Minute hatten die Piloten nicht. Sie konnten – trotz sicherlich bester Ausbildung – ihren eigenen Fehler nicht finden.

Ich schätze, dass mir an einem Zehnstundenarbeitstag an die 50 Fehler unterlaufen. Die allermeisten Fehler bügele ich selbst aus, weil ich meine Schwächen kenne.

Aber manchmal bin ich geistig am Ende, Beispiel: Jeden Tag trinke ich früh eine Kanne Tee. In die erste Tasse Tee kommt immer der tägliche k3/d2-Tropfen. Schon zehn Minuten später, also während des Tee-Schlürfens, kann ich nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob ich den Tropfen in der Tasse oder die Prozedur vergessen habe.

Die Flugschreiber wurden bereits gefunden. Es dauert nicht mehr lange. Dann wird die Bestätigung kommen.

Ein Diskussionspunkt wird bleiben bzw. neu aufgemacht werden: Warum kann der Start von Flugzeugen nicht generell automatisiert erfolgen, um Pilotenfehler auszuschließen?

Aber eins ist auch klar: Auch dieser bedauerliche Flugzeugabsturz macht das Fliegen in Zukunft sicherer. In keiner anderen Branche wird aus Fehlern so schnell gelernt, wie in der Luftfahrt.


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