Donnerstag, 21. August 2025, Lokales, ovb-Bericht: Laut statt G’miadlich?

https://www.ovb-online.de/muehldorf/neumarkt-st-veit/neumarkt-st-veit-laut-statt-gmiadlich-mega-party-reisst-neumarkter-aus-dem-schlaf-rathaus-reagiert-93890079.html

Der alte Mann konnte nur mit geschlossenem Fenster und Ohropax schlafen? Ach, wie bitter. Und so eine Meldung schafft es in die Zeitung? Dann hat der Verein G’miadlichkeit aus meiner Sicht alles richtig gemacht.

Plötzlich Katerstimmung.

Woher soll jetzt plötzlich Katerstimmung kommen? Natürlich können sich die Verantwortlichen im Verein darüber ärgern, dass manche Zeitgenossen sofort die Presse oder das Rathaus kontaktieren. Aber das ist verschüttete Milch. Abhaken und weiter seinen Weg gehen. Nix Katerstimmung.

„Disko mit lauter Musik für Anwohner in der Dichtersiedlung entlang der Elsenbacher Straße nicht mehr tragbar.“

Wir wohnen in der Dichtersiedlung entlang der Elsenbacher Straße und ja, wir haben die Musik gehört, und nein, es war nicht ’nicht mehr tragbar‘. Wären die alten Leute halt hingegangen und hätten mitgefeiert. Jegliche Ideen werden zerredet. Jetzt lasst den jungen Verein einfach mal machen. Die Vorstände sind Baujahr 2002, sie müssen ihre Erfahrungen machen dürfen. Hut ab, dass sie sich bereits solche Events zutrauen.

„Keine Zehn seien es gewesen, die sich im Rathaus gemeldet haben.“

Na gut, dann waren es halt Neun. Aber was ist die Aussage wert? Nichts. An der Elsenbacher Straße wohnen vermutlich 300 Leute, die sich alle im Schlaf gestört gefühlt haben könnten. Wenn sich weniger als zehn von ihnen im Rathaus gemeldet haben, dann heißt das lediglich, dass die Anzahl der Wichtigtuer Gott sei Dank stark begrenzt ist. So eine Nacht muss man akzeptieren, und das haben die allermeisten Neumarkter Zeitgenossen dann auch getan.

Den ganzen Dezibel-Erklärungsquatsch hätte sich der ovb schenken können. Natürlich muss Musik laut sein. 40 Dezibel sind weltfremd. Ich brauche schon im heimischen Wohnzimmer mindestens 60db, damit das Musikhören zum Genuss wird. Ab 80db wird es – zugegeben – richtig laut. Muss aber auch manchmal sein, z.B. bei Radio Gaga von Queen, das Instrumentalstück in der Mitte – das muss man hören, wenn die Orgelpfeifen am Anschlag sind. Die Stereoanlage fühlt sich eh das ganze Jahr über unterfordert. Dann muss man den Reglern bis hoch zu 96db dann auch einmal freien Lauf lassen – wie bei unserem G’miadlichkeits-Verein. Und wie möchte man die Dezibel-Grenze eigentlich einhalten, wenn die Jugend bei der Musik einfach lautstark mitsingt und mitklatscht?

Für den Fall, dass ich einmal zu einer offiziellen Stellungnahme aufgefordert werde, werde ich einfach schreiben, die laute Musik diene der Staubbekämpfung. Die Schallwellen würden Vibrationen verursachen und somit den Staub von den Regalen holen und die Spinnweben von den Wänden lösen. Das müsse man kurzzeitig schon mal aushalten.

Werden nicht müde, den Neumarktern Abwechslung zu ihrem Alltag zu bieten.

Ich musste beim Lesen laut lachen, weil ich im Geiste beinahe das Wort „tristen“ eingefügt hätte. Sorry, ich konnte nicht anders, als das noch zu erwähnen. Ansonsten hören sich alle Erklärungen von Vorstand Johannes Heimerl sehr staatstragend und auf Ausgleich bedacht an. Da fällt der Apfel nicht weit vom Stamm.

„Erfolgreich durchgeführte Events sollten ehrenamtliche Vereine aller Art dazu motivieren, erneut Veranstaltungen zu planen, um das kulturelle Leben einer Gemeinde zu bereichern“

Darin steckt durchaus eine kleine Warnung. Zu starke Kritik könnte die Aktivitäten auch zum Erliegen bringen. Dann gibt es halt nächstes Jahr kein Event in dieser Größe mehr. Dann bleibt der Alltag eben… trist, hätte ich fast gesagt.

„DJs, die man kennt: 2 Engel & Charlie“

Da traut mir der ovb aber viel zu. Ich muss gestehen, dass ich die zwei Damen aus Berlin, deren Markenzeichen leichte Bekleidung und bunte Sturmmasken sind, bis heute nicht kannte. Während ich musikalisch in den 80ern unterwegs bzw. steckengeblieben bin, ist das Musik-Duo erst seit 2022 öffentlich bekannter geworden. Soviel zu meiner Ehrenrettung.

Ich habe daraufhin spotify angeworfen und siehe da: Gleich das erste Lied hat mir gefallen. In „KEIN IDOL“ heißt es in einer Zeile: Finger weg vom Alkohol. Sehr gute Botschaft.


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