Nach der Selbstbeweihräucherung, was für eine tolle Stadt Karlsruhe doch ist, lernen wir aus der Stellenausschreibung (siehe weiter unten), dass die Stadtverwaltung unbedingt jemanden braucht, der eine Gender-Mainstreaming-Strategie entwickelt. Und wenn – ob dieser wichtigen Aufgabe – dann noch Zeit ist, dann wäre es wünschenswert, auch noch ein Kommunikationskonzept für das Gleichstellungsbüro zu erstellen. Warum kann das Gleichstellungsbüro diese Aufgabe nicht selbst übernehmen?
Jedenfalls wird es für die neue Arbeitskraft zeitlich jetzt schon kritisch. Denn sie muss zusätzlich noch im Bereich LSBTIQ+ tätig werden. Nachdem die Bewerbungsfrist am 27.04.2025 endete, die Ausschreibung aber heute – zwei Tage später – ist die Stellenanzeige immer noch aktiv, stellt sich die Frage, ob sich für diesen immens stressigen Job vielleicht noch niemand beworben hat? Oder hat man gemerkt, welches Aufsehen man erregt hat und möchte sichergehen, dass auch noch die letzte queer-kritische Plattform die Stellenausschreibung ausschlachtet?
Schauen wir uns doch einfach einmal an, ob sich die Stadt Karlsruhe einen solchen Wasserkopf leisten kann. Die erste Frage ist somit die Höhe der Verschuldung. Noch am 5. Februar 2025 musste der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup eine haushaltwirtschaftliche Sperre erlassen. Laut der eigenen Plattform nimmt Karlsruhe Platz 6 der am höchsten verschuldeten Stadtkreise in Deutschland ein. Beides sind traurige Nachrichten, haben aber auf den Zuwachs der Angestellten keine Auswirkung. Es wird scheinbar eingestellt, was das Zeug hält. Irgendwo muss man die Schwemme an Genderstudies-Studenten ja schließlich unterbringen.
Der SPD-Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup ist offensichtlich nicht willens, die Sache zu stoppen. Abe wir wissen ja: Eher legt ein Hund einen Wurstvorrat an, als dass ein Sozialdemokrat Geld einspart.
Aber den Satz des Tages zitiere ich noch schnell:
„Ihr Handeln (das des Bewerbers, Anm. d. Red.) ist geprägt von einer queerfeministischen Haltung und einem antirassistischen Anspruch.“
Das Erste halte ich für Blödsinn, das zweite für eine Selbstverständlichkeit. Diese zwei Dinge aber auch noch in einem Satz zu verknüpfen, ist irritierend.
Das riecht beim Bewerbungsgespräch förmlich nach Gesinnungsschnüffelei. Wie könnte ich als Bewerber beweisen, dass mein Handeln von einer queerfeministischen Haltung geprägt ist? Antwort: Um ein derartiges Bewerbungsgespräch zu überstehen, studiert man was? Wir ahnen es: Gender Studies.
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