
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/stromausfall-spanien-portugal-anfaellig-stromnetz-100.html
Die Plattform zdf.de versucht sich an einer Erklärung für die neun Stunden Stromausfall in Spanien und Portugal, findet aber keine. Man spekuliert, dass das Stromnetz um so instabiler ist, je mehr erneuerbare Energien im Spiel sind. Das läge auch an der auf Wechselrichtern basierenden Anschaltung von Windkraft- und PV-Anlagen. Laut den Spaniern habe das spanische Netz innerhalb von fünf Sekunden 15 Gigawatt verloren. Kein Mensch weiß allerdings, warum.
Meines Erachtens gab es eine Frequenzabweichung. Ich hatte mich mit der 50Hz-Thematik schon einmal befasst. Bemerken Sicherheitssysteme, dass die so wichtigen 50Hz im Netz nicht eingehalten werden können, werden Verbraucherbereiche großflächig abgeschaltet. Eine Frequenzabweichung wird letztlich durch zu hohen Verbrauch ausgelöst. Wenn die benötigte Energie höher ist als die zur Verfügung gestellte Energie, dann geht die Frequenz nach unten. In Spanien und Portugal laufen sicherlich jetzt schon massenweise Klimaanlagen. Der Stromverbrauch auf der iberischen Halbinsel dürfte hoch sein. Massentourismus mit vielen Hotels bedeuten einen hohen Energieverbrauch.
Überlastung als Ursache?
Die portugiesische Netzgesellschaft REN vermutet, dass extreme Temperaturschwankungen im Landesinneren Spaniens ein seltenes atmosphärisches Phänomen ausgelöst haben könnten, was zu induzierten Vibrationen in Hochspannungsleitungen geführt und somit die Netzstabilität beeinträchtigt habe. Glaube ich nicht.
Auch in Deutschland gibt es Netzschwankungen. Folgende Begründung eines Hotline-Mitarbeiters eines Energieanbieters als Ursache für die Frequenzschwankung wurde mir zugetragen: Vögel seien schuld. Besonders im Frühling und Herbst würden viele Vögel auf den Leitungen sitzen und dann wegfliegen. Die Vibrationen würden für Spannungsschwankungen sorgen. Diese Erklärung löste bei mir einen Lachanfall aus. Glaube ich also auch nicht.
Könnte Frankreich mit seinen Atomkraftwerken eine Rolle gespielt haben? Wegen der Pyrenäen sind in Spanien und Portugal eher ein unabhängiges Versorgungsgebiet. Aber es gibt Leitungen aus Frankreich nach Spanien. Denn auch in Südfrankreich wackelte das Netz. Deshalb vermute ich tatsächlich Frankreich als Verursacher, in Kombination mit den erneuerbaren Energien in Spanien.
Und sage mir bitte niemand, dass eine ähnliche Situation in Deutschland völlig ausgeschlossen werden kann.
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