Sonntag, 06. April 2025, Fokus: So kann Merz den Turbo zünden. Hä?

Der Beitrag hatte überhaupt keinen Mehrwert. Bringen wir doch etwas mehr Details in die Sache und gehen davon aus, dass Merz hier nicht den Turbo seiner eine Million Euro schweren kleinen Twin-Propeller-Maschine Diamond62 aus österreichischer Produktion starten möchte. Vielmehr wird er doch den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Turbo mit uns allen gemeinsam zünden wollen. Was aber bedeutet: Wir alle? Theoretisch sprechen wir über 83 Millionen Deutsche. Aber mit wievielen davon kann man tatsächlich einen Turbo zünden? Dann rechnen wir doch einmal nach:

In dieser Tabelle gibt es natürlich viele Unschärfen. Die Zahlen stammen aus 2021 bis 2025 und sind entsprechend ungenau. Kinder, Jugendliche und Rentner würde ich jetzt nicht zu denen zählen, die Merz beim Turbozünden großartig helfen können. Andere Berufsgruppen leisten schon jetzt eine derartig wichtige Arbeit und sind schon so am Limit, das ich hier keine Möglichkeiten sehe, Turbos zu zünden (Ärzte, Pflegekräfte, LKW-Fahrer). Andere Branchen haben vom Typ der Arbeit her nicht die Möglichkeit, am Turbo teilzunehmen. Rechtsanwälte arbeiten ausschließlich gewinnorientiert. Da sehe ich ebenfalls keine Basis für einen Turbo. Ein paar Dinge überlappen sich vielleicht. Also nehmen wir die Zahlen als Orientierung.

Weiche Faktoren kommen noch hinzu.

Zu den statistischen Zahlen kommen noch die weichen Faktoren hinzu. Sie sind bedenklich:

Alles in allem gehen die Ungenauigkeiten in alle Richtungen. Aber ganz weit weg bin ich mit meinen beiden Übersichten sicherlich nicht. Man muss also davon ausgehen, dass Merz maximal auf 5 bis 6 Millionen Turbo-Arbeitnehmer zurückgreifen kann. Ich wünschte ich hätte in meinen Berechnungen einen dicken Fehler – kann ihn aber nicht erkennen.

Und dann haben wir auch noch die Grünen Katharina Dröge, Franziska Brantner, Britta Haßelmann und vor allem Annalena Baerbock, die ganz offen gezeigt hat, wie feministische Außenpolitik funktioniert. Die untadelige und höchst erfahrene Diplomatin Helga Schmid war schon lange als Präsidentin der UN-Vollversammlung vorgesehen. Baerbock, für die die Grünen intern keine rechte Verwendung mehr hatten, weil alle interessanten Positionen besetzt waren, hat Helga Schmid mit folgendem einfachen Satz ausgebootet: „Ich mache es selbst“. Handstreichartige Entscheidung. Gelebter Machtanspruch um jeden Preis. Öffentliche Meinung? Uninteressant. Von New York aus ist Deutschland weit weg. Dann hoffen wir mal, dass Baerbocks „Speck der Hoffnung“ bei der UN-Versammlung voll zündet und sich Deutschland nicht mehr blamiert.

Der „Beacon of hope“ klingt mir in den Ohren.

Die vier Damen zähle ich natürlich nicht zu den Turbo-Zündern. Ich habe leider auch keine freien Kapazitäten, trotz bester Motivationslage. Macht dann noch 5.579,545 Turbo-Arbeitnehmer bzw. berufslose Berufspolitiker. Von letzeren würde ich auch noch ein paar Hundert abziehen wollen. Saskia Esken von den Sozis zum Beispiel.

Und dann gibt es ja noch die äußeren Umstände, die den geplanten Turbo in Frage stellen: Ukrainekrieg, Handelskrieg mit den USA, Putin, Migration, Gewerkschaften, Bürokratie, Überschuldung und eine SPD als möglicher Koalitionspartner, die eine Ampel 2.0 anstrebt.

Wie also könnte das Zünden des Turbos funktionieren? Antwort: Gar nicht.


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