Samstag, 01.11.2025, Finanzen: Die Sache mit dem Münzgeld.

Heute durfte ich in Landshut dabei zuschauen, wie man sich an einem Geldautomaten der Sparkasse Rollengeld beschafft. Mein Vorstellungsvermögen war naiv: Karte reinstecken, PIN eingeben, die Funktion „Rollengeld auswählen“ antippen, Anzahl und Typen von Rollengeld aussuchen, auf „Ausführen“ tippen, Karte entnehmen, Rollengeld aus dem Schacht in den eigenen Rucksack befördern und… wieder verschwinden. Und? Geht nicht, weil die Abbuchung vom Konto nicht funktioniert bzw. nicht vorgesehen ist.

Ersatzweise dachte ich: Ok, dann schiebt man einfach Scheine in den Geldschlitz und lässt sich Rollengeld wiedergeben. Geht auch nicht.

Tatsächlich muss man die EC-Karte einschieben – warum auch immer – und dazu dann die Geldscheine versenken. Dann gibt es im Gegenzug das Rollengeld. Es erschließt sich mir überhaupt nicht, warum die Sparkasse auf dem Einschieben von Geldscheinen besteht und den Gegenwert des Rollengeldes nicht einfach vom Konto abbucht.

Zusätzlich kostet jede Rolle Münzgeld einen Euro an Gebühren. Für mich ist das verständlich. Bargeld kostet Geld. Aber sogar die Gebühr muss man über die mitgebrachten Geldscheine bezahlen. Wenigstens gibt der Automat das Restgeld als Münzen raus.

Insgesamt kann der Trend nur heißen: Weg vom Bargeld. Das sieht man im Landkreis Mühldorf ähnlich. Im ganzen Landkreis scheint es keinen Automaten zu geben, der Rollengeld ausgibt. Man ist gezwungen, während der Öffnungszeiten zum Schalter zu gehen.

Trend geht zur Digitalisierung

Münzen braucht man bei Ryan-Air schon lange nicht mehr. Jetzt geht man konsequent den nächsten Schritt und stellt die Boarding-Pässe auf online um. Verbraucherschützer aus München könnten jetzt auf die Barrikaden steigen, doch würde das ins Leere gehen, weil die Billigfluglinie München gar nicht anfliegt. Auch sonst ist Ryan-Air der Meinung, der deutsche Markt sei „strukturell“ kaputt. Wissen wir. Dafür müssen wir nicht Dara Brady heißen und Marketing-Chefin bei Ryan-Air sein.

Immer wieder wird die Luftverkehrssteuer als Hindernis für mehr Flugverbindungen nach Deutschland angeführt. Ryan-Air könnte die deutsche Steuer einfach auf die Ticket-Preise draufschlagen. Das widerspricht aber offensichtlich der Philosophie der irischen Fluggesellschaft. Schweden hat die Steuer wieder abgeschafft. Prompt ist Ryan-Air wieder am Start und baut das Geschäft aus.

Derweil ärgert sich Ryan-Air mit den deutschen Behörden herum, weil eine Maschine trotz Nachtflugverbotes zwei Minuten nach Mitternacht auf der Landebahn in Berlin aufsetzte. Die deutsche Justiz lief sofort zu Höchstform auf und eröffnete ein Verfahren gegen den Piloten. Aus allen Rohren wird geschossen und die „Ordnungswidrigkeit“ schallt durch den gesamten Berliner Nachtflughimmel. Gesunder Menschenverstand? Fehlanzeige. Ermessensspielraum? Nicht doch.

Nicht, dass ich persönlich Ryan-Air bräuchte. Von mir aus darf die Linie Deutschland gern meiden. Demnächst geht es mit British-Airways nach London, wo zwei Highlights warten – eines spektakulärer als das andere. Freu.

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1 Gedanke zu „Samstag, 01.11.2025, Finanzen: Die Sache mit dem Münzgeld.“

  1. Romanus Johann Kraft

    Wer von Neumarkt mit dem Zug zum Flughafen fährt, für den ist MUC sowieso eine Katastrophe. Mindestens 2x umsteigen und wenn man Glück hat ist man nach 3 Stunden am Flugplatz. Egal ob man über LA oder München Ost fährt.
    Ich ziehe Salzburg vor. In Neumarkt einsteigen und eine gute Stunde später in Salzburg aussteigen. 15 Minuten mit dem Bus zum Flugplatz, entspannte Atmosphäre und Verbindungen zu allen wichtigen Destinationen in Europa.

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